Der New Yorker Unglückszug ist kurz vor seiner Entgleisung viel zu schnell in eine Kurve gerast. Die Vorortbahn sei rund 130 Stundenkilometer schnell unterwegs gewesen – rund 80 mehr als erlaubt, teilte die zuständige Untersuchungsbehörde NTSB am Montag mit.
Ob es ein Problem mit den Bremsen gegeben habe, sei noch nicht klar. Der Zugführer und drei Schaffner würden derzeit befragt. Auch das Handy des Zugführers und zwei Fahrtenschreiber würden ausgewertet.
Der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, wies am Montag Kritik an der Streckenführung zurück. «Diese Kurve ist seit Jahrzehnten da», sagte er dem Nachrichtensender CNN. «Züge befahren diese Kurve den ganzen Tag lang.»
Die Zeitung «New York Times» berichtete, dass der Zug deutlich schneller als die 48 Stundenkilometer unterwegs gewesen sei, die in der Kurve erlaubt seien. Auf dem Abschnitt davor gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 112 Kilometern pro Stunde. CNN meldete unter Berufung auf Polizeikreise, der Zugführer habe am Unfallort ausgesagt, dass die Bremsen nicht funktioniert hätten.
Pendler müssen wegen der Aufräumarbeiten noch mit erheblichen Verspätungen rechnen. Cuomo sagte, dass der Verkehr auf der Strecke womöglich erst Ende der Woche wieder normal laufen werde.
Zugverkehr behindert
Beim Unglück waren am Sonntag 4 Menschen getötet und 67 Passagiere verletzt worden, 11 von ihnen schwer. Die S-Bahn war im Stadtteil Bronx im Norden New Yorks in einer scharfen Kurve unmittelbar vor der Einfahrt in den Bahnhof Spuyten Duyvil entgleist.
Alle sieben Waggons sprangen aus den Schienen, einige von ihnen kippten um und stürzten eine Böschung hinunter. Der Triebwagen kam erst wenige Meter vor dem Ufer des Harlem River zum Stehen.
In der Nacht auf Montag begannen die Arbeiter, die Waggonwracks mit Kränen aufzurichten. Auf der Strecke war der Zugverkehr weiter eingeschränkt. Zehntausende Pendler waren betroffen.