Die von den Zementkonzernen Holcim und Lafarge zum Verkauf gestellten Firmenteile gehen für 6,5 Milliarden Euro an den irischen Konkurrenten CRH. Der Zukauf solle zum Teil in Bar gezahlt werden, teilte CRH am Sonntag mit.
Zudem plane der Konzern für die Finanzierung die Aufnahme von neuen Schulden sowie eine Platzierung von Aktien in Höhe von knapp zehn Prozent. Insidern zufolge hat CRH eine Gruppe um den Finanzinvestor Blackstone ausgestochen. Eine mit dem Bieterverfahren vertraute Person hatte der Nachrichtenagentur Reuters bereits vor kurzem gesagt, dass die Iren die Favoriten für den Zuschlag sind.
Holcim und Lafarge bestätigten den Verkauf am Montagmorgen. CRH habe für die Firmenanteile das beste Angebot gemacht, sagte Holcim-Chef Bernard Fontana am Montagmorgen an einer Telefonkonferenz. Der Verkauf sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Fusion von Holcim und Lafarge.
Verkauft werden Aktivitäten in sieben europäischen Ländern sowie in Kanada, Brasilien, den Philippinen und den USA, wie es in einer Mitteilung der beiden Konzerne vom Montag heisst. Die Firmenanteile hätten 2014 insgesamt einen geschätzten Nettoumsatz von 5,2 Mrd. Euro und einen geschätzten betrieblichen EBITDA von 744 Mio. Euro erzielt, teilten Holcim und Lafarge weiter mit.
Für die geplante Fusion müssen Holcim und Lafarge Teile ihres Geschäfts abgeben. Die EU-Kommission hatte den Deal nur unter dieser Bedingung genehmigt. Mit dem Verkauf an CRH werde ein grosser Teil der zu veräussernden Firmenanteile abgegeben, sagte Lafarge-CEO Bruno Lafont an der Telefonkonferenz. Die Fusion befinde sich damit auf gutem Weg. Ihr Vollzug sei noch für das erste Halbjahr 2015 geplant, sagte Fontana.