Der Holzfaserplattenhersteller Pavatex will sein Werk in Freiburg auf Ende Jahr schliessen. 45 der rund 250 Arbeitsplätze werden dadurch abgebaut, wie der Bauzulieferer am Mittwoch mitteilte. Im Juli war noch eine vorübergehende Schliessung erwogen worden.
Aufgrund des anhaltenden Kosten- und Preisdruckes sei die Schliessung nun unausweichlich, erklärte der Hersteller von Dämmstoffen für Gebäudehüllen.
Der Markt habe sich schlechter entwickelt als angenommen, führte Pavatex-Chef Martin Brettenthaler gegenüber der Nachrichtenagentur sda aus. Besonders die Baukonjunktur im wichtigsten Markt Deutschland habe sich abgeschwächt.
Der Dämmstoffhersteller kämpft zudem mit der andauernden Franken-Stärke. 70 Prozent des Umsatzes erziele das Unternehmen im Euro-Raum, erklärte Brettenthaler.
Um bei den Preisen konkurrenzfähiger zu werden, habe Pavatex deshalb die Massenproduktion 2013 ins neue Werk im französischen Golbey ausgelagert, während die Schweizer Werke auf höherwertige Spezialprodukte ausgerichtet wurden.
Zu hohe Produktionskosten
Die Schliessung der Produktionsstätte in Freiburg sei jedoch keine Absage an den Werkplatz Schweiz, hielt Brettenthaler fest. Das Werk habe aufgrund der kleineren Produktionskapazität sowie der nicht ausreichenden thermischen Energieversorgung im Vergleich zu Cham zu hohe Produktionskosten.
Einen Sozialplan gebe es nicht, so Brettenthaler weiter. Jedoch arbeite Pavatex mit einer Beratungsfirma zusammen, um durch Schulungen und individuelle Begleitung für jeden der betroffenen Angestellten eine Anschlusslösung zu finden. Angesichts der unterschiedlichen Belegschaft sei dies sinnvoller als eine Geldverteilung nach dem Giesskannenprinzip.
Rund 35 Arbeitsplätze in der Geschäftsleitung, im Verkauf, in der Logistik sowie in der Administration und bei den Finanzen bleiben beim Hauptsitz in Freiburg. Die Produktion wird in die beiden Werke nach Cham und Golbey verlagert, wo jeweils rund 70 Mitarbeitende arbeiten. In Cham führt Pavatex zudem wegen hoher Lagerbestände bis Ende Jahr Kurzarbeit ein.