Die Führung in Hongkong hat den regierungskritischen Demonstranten im Zentrum der Wirtschaftsmetropole mit Inhaftierung gedroht, sollten sie ihre Protestlager nicht rasch verlassen.
Die geschäftsführende Verwaltungschefin Carrie Lam forderte die Mitglieder der Demokratiebewegung am Dienstag auf, ihre Demonstrationen «schnell und friedlich» zu beenden. Sie setzte keine konkrete Frist, in Medien wurde aber darüber spekuliert, dass die Behörden die Lager am Mittwoch gewaltsam räumen lassen könnten.
Lam vertritt derzeit den Hongkonger Verwaltungschef Leung Chun Ying, der den Stadtstaat beim Asien-Pazifik-Gipfel in Peking vertritt. Medien berichteten, mit der Räumung der Lager werde gewartet, bis der Gipfel am Dienstag beendet sei. Am Mittwoch sollte US-Präsident Barack Obama noch mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zu Gesprächen zusammenkommen.
Die von Studenten angeführte Protestbewegung verlangt eine freie Auswahl von Bewerbern für die 2017 anstehende Wahl eines Hongkonger Verwaltungschefs. Die Führung in Peking will hingegen nur vorab bestimmte Kandidaten zulassen.
Die Proteste in der früheren britischen Kronkolonie, die 1997 an die Volksrepublik China zurückgegeben wurde, halten seit sechs Wochen an.