Das mobile Betriebssystem webOS bekommt eine zweite Chance: Der weltgrösste Computerkonzern Hewlett-Packard stellt die Software der Allgemeinheit zur Verfügung.
Als sogenanntes Open Source kann jedermann das für Smartphones und Tablet-Computer bestimmte Betriebssystem nutzen und weiterentwickeln. Die Hoffnung von HP ist, dass eine grosse Entwicklergemeinde webOS doch noch zum Durchbruch verhilft.
HP setze auf die Kreativität der Open-Source-Gemeinschaft, erklärte Konzernchefin Meg Whitman am Freitag. Mit eigenen Mitteln hatte es der kalifornische Computergigant nicht geschafft, webOS als Alternative für Apples mobiles Betriebssystem iOS oder Googles Android zu etablieren.
Whitmans Vorgänger Léo Apotheker hatte den mit webOS angetriebenen Tabletcomputer TouchPad nach nur sechs Wochen vom Markt genommen und auch verwandte Smartphones eingestampft. Das war im August. Seitdem hing das Schicksal von webOS in der Schwebe. Apotheker musste zwischenzeitlich selbst gehen und Whitman übernahm das Ruder.
HP habe versucht, webOS zu verkaufen, aber das Interesse sei gering gewesen, schrieb das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf informierte Personen. HP hatte erst 2010 die in Fachkreisen viel gelobte Software zusammen mit dem Smartphone-Pionier Palm übernommen und dafür 1,2 Milliarden Dollar gezahlt.