Nach einer Nacht Bedenkzeit rechnet Oliver Kreuzer mit den enttäuschenden Profis vom Hamburger SV ab. Der ehemalige FC-Basel-Verteidiger findet harte Worte.
«Ich warte schon seit Wochen auf eine Reaktion der Mannschaft.» Sie hat es auf die Spitze getrieben«, klagte der HSV-Sportchef am Tag nach der 1:3-Niederlage in Augsburg. Statt »die Steilvorlage« der Konkurrenten Nürnberg (0:2 in Mainz) und Braunschweig (0:2 in Berlin) zu nutzen, habe sie »aber auch diesen Penalty« erneut nicht verwandelt. Kreuzer regte sich nicht primär über das Resultat, sondern vor allem über die Art und Weise »masslos“ auf.
Man habe alles für die Mannschaft getan: Einzelgespräche geführt, ein Kurztrainingslager organisiert, sogar einen Bioenergetiker geholt. «Irgendwann ist alles an- und ausgesprochen. Am Ende des Tages ist es soweit, dass es die Jungs auf dem Platz umsetzen müssen», monierte Kreuzer. Nach Ansicht des Sportchefs seien bereits fünf Penaltys, wie er die letzten vergebenen Rettungsversuche nannte, verschossen worden. «Wir hätten uns zumindest im Kampf um den Relegationsplatz in eine gute Ausgangsposition bringen können.»
Die Hamburger (27 Punkte) liegen nach der achten Auswärtsschlappe in Serie zwar noch auf Platz 16, müssen laut Kreuzer den Blick «mehr denn je» nach Braunschweig (25) und Nürnberg (26) richten. «Allein können wir es wohl nicht mehr schaffen. Wir brauchen Hilfe der anderen.» Während die Konkurrenten lösbare Heimaufgaben gegen Augsburg bzw. Hannover haben, gastiert am Samstag in Hamburg Meister Bayern München. Zum Saisonausklang müssen die Hanseaten zum Siebten Mainz, der sich die Europa-League-Teilnahme nicht mehr nehmen lassen will. «Ich bin der letzte, der nicht an die Rettung glaubt. Aber dann muss es hier mal rascheln auf dem Platz», forderte Kreuzer.