Nicolas Huber gewinnt an der Snowboard- und Freestyle-WM in der Sierra Nevada im Slopestyle sensationell Silber.
Der 22-jährige Zürcher musste sich im Final der besten 16 nur dem Belgier Seppe Smits geschlagen geben. Nach einem hervorragenden ersten Lauf hatte Huber unter den Augen des spanischen Köngis Felipe VI. gar noch in Führung gelegen.
Huber gilt auf internationalem Wettkampf-Ebene als absoluter Nobody, hat er doch erst einen einzigen Start im Weltcup vorzuweisen (Platz 27 Ende Januar in Laax). Der Quereinsteiger, in den letzten beiden Wintern als Parkshaper auf dem Corvatsch im Oberengadin und in Laax zuständig für das Präparieren von Parks, ging nicht durch die Nachwuchs-Abteilung von Swiss-Ski. Auf dem Radar war der Trainer war der Männedorfer zwar seit geraumer Zeit, er gehört aber (noch) keinem Kader an.
Huber löste erst vor wenigen Wochen eine FIS-Lizenz und holte sich die erforderlichen Punkte im Europacup. Für das WM-Aufgebot hat er sich mit starken Leistungen vor einer Woche am Selektionsanlass von Swiss-Ski in Laax empfohlen.
Derungs verpasst Medaille knapp
Bei den Frauen verpasste die einzige Schweizer Finalistin Isabel Derungs das Podest als Fünfte nur knapp. Nach dem ersten von zwei Finaldurchgängen lag die 29-jährige Zürcherin als Dritte noch auf Podestkurs. Obwohl sich die Olympia-Achte von Sotschi 2014 im zweiten Lauf nochmals um fast drei Punkte steigern konnte, zogen noch zwei Konkurrentinnen an ihr vorbei. Gold sicherte sich die Kanadierin Laurie Blouin vor Zoi Sadowski Synnott aus Neuseeland. Die japanische Titelverteidigerin Miyabi Onitsuka, nach halbem Pensum noch in Führung liegend, musste sich mit Bronze begnügen.
Trotz dem verpassten Medaillengewinn zeigte sich Derungs mit ihrer Leistung beim Saison-Höhepunkt zufrieden. Die ETH-Studentin hatte sich im Sommer 2014 bei einem schweren Trainingsunfall in Saas-Fee das Schien- und Wadenbein gebrochen und war erst vor einem Jahr in den Weltcup zurückgekehrt.
Für den ersten Schweizer Medaillengewinn an den Titelkämpfen im südspanischen Hochgebirge hatte Marco Tadé am Donnerstag gesorgt. Der Tessiner gewann im Parallelrennen auf der Buckelpiste Bronze.