40 Tage nach der Ermordung des Kreml-Kritikers Boris Nemzow haben sich hunderte Menschen zu einer Gedenkfeier in Moskau versammelt. Am Tatort auf einer Brücke im Zentrum der russischen Hauptstadt legten Anhänger der Opposition Fotos und Blumen nieder.
«Wir wollen, dass das Verbrechen aufgeklärt wird, und wir wollen, dass sein Traum von einem freien Russland eines Tages Wirklichkeit wird», sagte einer der Demonstranten. Nemzows Tod sei ein grosser Verlust für die russische Opposition. Die Versammlung in Sichtweite des Kremls verlief ohne Zwischenfälle.
Der 55-jährige Nemzow war in der Nacht zum 28. Februar erschossen worden. Die Ermordung des Regierungsgegners löste in Russland und weltweit Bestürzung aus. Der frühere Vize-Ministerpräsident war einer der prominentesten Widersacher von Staatschef Wladimir Putin.
Vier Tschetschenen und ein Mann aus der benachbarten Kaukasusrepublik Inguschetien wurden Anfang März im Fall Nemzow festgenommen. Sie werden des Auftragsmordes beschuldigt.
Der Hauptverdächtige Saur Dadajew legte zunächst ein Geständnis ab. Später bezeichnete er sich aber als «unschuldig». Nach Angaben der russischen Menschenrechtskommission gab er an, sein Geständnis unter Folter abgelegt zu haben. Die vier anderen Männer bestreiten ebenfalls eine Beteiligung an der Tat.