Hunderte Sikhs trauern um Opfer des Amoklaufs in Wisconsin

Hunderte Sikhs haben im US-Bundesstaat Wisconsin am Freitag der Toten des Amoklaufs in einem ihrer Tempel gedacht. Zu Beginn einer zweitägigen Trauerfeier sprachen die zum Teil von weither angereisten Mitglieder der Glaubensgemeinschaft den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus.

Zwei Sikhs umarmen sich bei der Trauerfeier in Oak Creek (Bild: sda)

Hunderte Sikhs haben im US-Bundesstaat Wisconsin am Freitag der Toten des Amoklaufs in einem ihrer Tempel gedacht. Zu Beginn einer zweitägigen Trauerfeier sprachen die zum Teil von weither angereisten Mitglieder der Glaubensgemeinschaft den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus.

An der Zeremonie nahm auch US-Justizminister Eric Holder teil. Ein von Ermittlern als Rechtsextremist identifizierter Mann hatte in dem Tempel in der Stadt Oak Creek am Sonntag um sich geschossen und sechs Menschen getötet, bevor er von einer Polizeikugel getroffen wurde und sich schliesslich selbst in den Kopf schoss.

„Wir wollen den Seelen die Ehre erweisen, die noch hier drinnen sind“, sagte Harpreet Singh, der Neffe eines der Opfer. Nachdem der Tempel am Donnerstag von Polizei wieder freigegeben worden war, hatten die Gemeindemitglieder die Spuren des Amoklaufs weitestgehend beseitigt.

48-stündige Lesung

Ein Einschussloch in einer Tür, die zu dem wichtigsten Gebetssaal des Gotteshauses führt, wurde nicht durch Reparaturen beseitigt, um als Mahnmal an die Tat zu erinnern. Bei der am Freitag begonnenen Zeremonie wird ein heiliges Buch der Sikh von Anfang bis Ende von einem Priester vorgetragen – die Lesung dauert 48 Stunden.

Nach dem Amoklauf wurden Indizien bekannt, die auf Rassenhass und Rechtsextremismus des Täters hindeuteten. Er war demnach ein aus dem Militärdienst entlassener Soldat, der in rechtsextremen Bands spielte. Unter den Toten war auch der 65-jährige Vorsteher des Tempels, der versucht hatte, sich dem bewaffneten Angreifer mit einem Buttermesser entgegenzustellen.

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