Im Gazastreifen sind am Freitag Hunderttausende Palästinenser auf die Strasse gegangen, um an den Jahrestag der Gründung der Fatah-Bewegung vor 48 Jahren zu erinnern. An der Kundgebung nahmen mehrere ranghohe Berater von Palästinenser-Präsident und Fatah-Chef Mahmud Abbas teil.
Abbas selbst blieb im Westjordanland, wo sich sein Regierungssitz befindet. Der Gazastreifen wird von der radikal-islamischen Hamas regiert, die sich in ihrer Haltung gegenüber Israel von der Fatah abgrenzt.
Die Hamas lehnt es ab, Israel anzuerkennen und auf Gewalt zu verzichten. Abbas hat dagegen erklärt, er sei zum Frieden auf Grundlage der Grenzen vor dem Sechs-Tage-Krieg 1967 bereit. Damals besetzte Israel das Westjordanland, Ost-Jerusalem und den Gazastreifen.
Versuche einer Versöhnung zwischen den beiden palästinensischen Gruppen sind bislang gescheitert. Dennoch stimmte die Hamas der Bitte der Fatah zu, die zentrale Kundgebung zur Gründung im Gazastreifen abzuhalten.
„Der Erfolg der Kundgebung ist ein Erfolg für die Fatah – und auch für die Hamas“, sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri. „Die positive Atmosphäre ist ein Schritt auf dem Weg, eine nationale Einheit zu erreichen.“
Die Fatah erinnert mit diesem Jahrestag an den ersten Angriff ihrer bewaffneten Gruppe „Al Assifa“ (arabisch: der Sturm) gegen israelische Truppen am 1. Januar 1965.