Die Beschäftigten des US-Chemiekonzerns Huntsman, der in Basel 600 Stellen abbauen will, haben am Mittwochnachmittag an einer Divisions-Betriebsversammlung den verbesserten Sozialplan akzeptiert. Nach der ersten Fassung hatten sie am Montag mit Streik gedroht.
Verbessert wurde der Sozialplan für ältere Angestellte, wie die Gewerkschaft Unia mitteilte: Insbesondere wolle der Konzern Pensionsansprüche der vom Stellenabbau betroffenen Angestellten garantieren. Deswegen habe die Versammlung die Streikdrohung zurückgezogen und dem verbesserten Sozialplan „mit grossem Mehr“ zugestimmt.
Ein Streik war ab nächster Woche ins Auge gefasst. Am Montag war dazu eine Urabstimmung lanciert worden. Trotz dem Einlenken kritisiert die Gewerkschaft weiter, dass der „hochprofitable, globale Konzern ohne zwingende wirtschaftliche Not 600 Arbeitsplätze vernichtet“. Dieser Schritt schwäche den Industriestandort Basel.
Frühpensionierungen und höhere Zahlungen
Das ursprüngliche Sozialplan-Angebot war als unter Branchenniveau und mickrig kritisiert worden. Nun können sich Huntsman-Angestellte ab 60 Jahren, denen gekündigt wird, frühpensionieren lassen. Neben einem Abschiedsgeschenk bekommen sie dabei eine erhöhte Überbrückungsrente von 2320 Franken, wie die Unia weiter mitteilte.
Erhöht werde zudem die Abgangsentschädigung: Huntsman hatte zunächst drei bis zehn Monate zahlen wollen; der nachgebesserte Sozialplan sehe nun für 55- bis 59-Jährige drei Monate mehr vor. Bald fällige Dienstaltersgeschenke würden ausbezahlt, und für individuelle Aus- und Weiterbildung gebe es eine Pauschale von 8000 Franken.
Huntsman hatte Ende September angekündigt, am Standort Basel 500 Stellen in der Textilchemiesparte zu streichen. 100 weitere Jobs sollen verlagert werden. Zudem will das Unternehmen in Basel und Monthey 80 Stellen in der Division Advanced Materials abbauen.