Bei den US-Republikanern lichtet sich das Bewerberfeld für die Präsidentschaftskandidatur. Knapp eine Woche vor der Vorwahl im Bundesstaat South Carolina stieg der frühere Gouverneur von Utah, Jon Huntsman, aus dem Rennen aus.
Huntsman sagte am Montag in Myrtle Beach, er werde fortan den bislang führenden Mitt Romney unterstützen, der ebenfalls Mormone ist. Das Feld möglicher Herausforderer von Amtsinhaber Barack Obama schmolz mit Huntsmans Entscheidung auf fünf zusammen.
Der Zeitpunkt der Ankündigung von Huntsmans Rückzug kam überraschend. Wenige Stunden zuvor sprach South Carolinas auflagenstärkste Zeitung „The State“ noch eine Empfehlung für den 51-jährigen früheren US-Botschafter in China aus, der im Feld der Bewerber ein eher moderates und modernes Bild abgab.
In Anspielung auf die zum Teil drastischen Angriffe anderer Bewerber auf Obama hatte Huntsman beispielsweise gesagt, er glaube nicht, „dass man verrückt sein muss, um in der Republikanischen Partei zu sein“. Auch bekannte er sich zur Evolutionstheorie und anderen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die bei den Republikanern in Frage stehen.
Huntsman kritisierte am Montag zugleich den Verlauf des Wahlkampfes. Das Rennen um die Kandidatur sei zu negativen und persönlichen Attacken verkommen. Die Bewerber sollten vielmehr mit den gegenseitigen Angriffen aufhören „und direkt mit dem amerikanischen Volk reden“.
Weg frei für Romney
Huntsmans Kampagnensprecher Tim Miller sagte dem Sender ABC News schon vor Huntsmans persönlichem Auftritt, dieser sei „stolz auf das Rennen, das er abgeliefert hat“, wolle aber dem früheren Gouverneur von Massachusetts, Romney, „nicht im Weg stehen“.
Der Wirtschaftsfachmann Romney gilt nach Siegen bei Vorwahlen in Iowa und New Hampshire auch nach landesweiten Umfragen als aussichtsreichster Anwärter auf den Posten des republikanischen Herausforderers von Obama bei den Wahlen im November.
Huntsman sprach von „Meinungsverschiedenheiten“ zwischen Romney und ihm „in manchen Angelegenheiten“. Er sei aber der Ansicht, dass Romney der „am besten ausgerüstete Kandidat“ der Republikaner sei, „um Barack Obama zu schlagen“.