Die schiitischen Huthi-Rebellen haben nach Berichten von Einwohnern eine der wichtigsten Städte im Norden des Jemen erobert. Bei den seit Tagen anhaltenden Kämpfen um die Stadt Amran kamen nach Angaben von Ärzten mindestens 200 Menschen ums Leben.
Die Kämpfer der sunnitischen Islah-Partei seien aus dem Ort geflohen, sagte ein Sprecher der Aufständischen der Nachrichtenagentur dpa.
Armeekreise bestätigten, dass Rebellen einen Militärstützpunkt umzingelt hätten und von umliegenden Gebäuden auf die Soldaten feuerten. Amran liegt rund 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Sanaa.
Die Huthi-Rebellen hatten sich in den vergangenen Tagen mit jemenitischen Soldaten und Kämpfern der Islah-Partei in der Provinz Amran schwere Kämpfe geliefert. Viele Bewohner seien geflohen, berichteten jemenitische Medien. Die Lage in Amran sei «katastrophal».
Zwischen schiitischen Huthis und der Armee kommt es immer wieder zu heftigen Kämpfen, seit die Rebellen im Jahr 2004 einen Aufstand begonnen hatten. Sie wollen für ihre Stammesgebiete im Norden des Landes die Unabhängigkeit erreichen.