Die 20 unter dem Clientis-Dach zusammengefassten Schweizer Regionalbanken haben ihren Gewinn im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 60,3 Mio. Fr. erhöht. Die Nachfrage nach Hypotheken war ungebrochen hoch.
„Das Geschäftsjahr 2011 ist trotz des angespannten Umfelds sehr erfreulich verlaufen“, sagte Hans-Ulrich Stucki, der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Bankengruppe, am Freitag vor den Medien in Zürich.
Die in ländlichen Gebieten der Deutschschweiz und der Romandie verankerten Banken beziffern ihre Kundenausleihungen per Ende Jahr auf 586 Mio. Franken, ein um 4,6 Prozent höherer Wert als 2010. Das ist das zweithöchste Wachstum seit der Bildung der Gruppe vor acht Jahren.
„Keine Gefahr einer Immobilienblase“
Die Banken erwirtschafteten zusammen einen Ertrag von 243 Mio. Franken, das sind 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle, das Zinsengeschäft, verzeichnete ein Wachstum von 0,4 Prozent auf 199 Mio. Fr. Ertrag. Das Hindernis der Tiefstzinsen machten die Banken dabei mit grösseren Volumina wett.
Das eigentliche Kerngeschäft der Clientis Banken sind die Hypotheken. Wegen des tiefen Zinsniveaus waren vor allem mittel- und langfristige Laufzeiten gefragt. Der Anteil der Festhypotheken an den Hypothekenfinanzierungen stieg von 71 auf 76 Prozent.
Aufgrund der regionalen Verankerung und einer umsichtigen Risikopolitik sehen die Clientis Banken keine Gefahr für eine Immobilienblase, sagte Roger Auderset, Finanzchef der Gruppe.
Anlagegeschäft ausbauen
Da der Druck auf die Zinsmarge weiter hoch bleiben wird, will Clientis neue Dienstleistungen entwickeln, um den Ertrag zu steigern. So soll das Anlagegeschäft ausgebaut werden. Auf der Basis der neuen Informatikplattform erhalten die Banken beispielsweise Vorschläge für die Portfolio-Strukturierung, Auswahllisten, Musterportfolios oder Anlagevorschläge.
2011 betreute Clientis mit 20 Banken und 94 Geschäftsstellen insgesamt 290’000 Kunden. Auf Ende 2012 verlassen die Bezirkssparkasse Uster und die Sparkasse Horgen den Clientis-Dachverband. Durch die Austritte werde die Bilanzsumme zwar etwas kleiner, die Gruppe aber auch homogener, sagte Zaugg.