IAEA: Japans Atomsicherheitstests entsprechen den Standards

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) stellt Japans Regierung ein gutes Zeugnis aus: Die Auswertung der Stresstests für Japans Atomkraftwerke entspreche „allgemein“ den internationalen Standards.

Die IAEA attestiert den japanischen AKW eine genügende Sicherheit (Bild: sda)

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) stellt Japans Regierung ein gutes Zeugnis aus: Die Auswertung der Stresstests für Japans Atomkraftwerke entspreche „allgemein“ den internationalen Standards.

In dem der japanischen Behörde für die Sicherheit der Atom- und Industrieanlagen (NISA) am Dienstag vorgelegten Bericht empfiehlt die IAEA aber weitere Inspektionen auch nach Abschluss der Stresstests.

Eine zehnköpfige Expertengruppe der an die UNO angegliederten Atombehörde hatte sich auf Tokios Bitte hin neun Tage in Japan aufgehalten. Sie prüften die Auswertung der nach der Atomkatastrophe in Fukushima von der Regierung angeordneten Sicherheitstests an den Atomanlagen.

Mit den sogenannten Stresstests soll geprüft werden, inwieweit Japans Atomkraftwerke schweren Katastrophen wie Erdbeben, Tsunami und Stromausfällen standhalten können.

Japans Atomaufsicht müsse sicherstellen, dass alle zukünftigen Massnahmen der Atombetreiber angemessen dokumentiert und überprüft werden, heisst es laut Medien in dem Abschlussbericht der IAEA weiter.

Von 30 auf 3 Prozent

Von Japans 54 Atommeilern erzeugen wegen routinemässiger Wartungsarbeiten gegenwärtig nur noch 3 Strom. Sobald die 3 restlichen Meiler ebenfalls bis Ende April abgeschaltet werden, ist die fernöstliche Inselnation atomstromfrei.

Bis zur Katastrophe im havarierten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi deckten die Atomkraftwerke 30 Prozent des Strombedarfs. Inzwischen sind es weniger als 3 Prozent. Die Betreiberkonzerne haben deswegen stillgelegte Thermalkraftwerke wieder angefahren.

Atomreaktoren werden in Japan alle 13 Monate für eine Wartung heruntergefahren. Ans Netz dürfen die Anlagen erst wieder, wenn die lokalen Behörden zugestimmt haben.

Seit der Katastrophe in Fukushima ist dies jedoch angesichts grosser Sorgen im Volk über die Sicherheit der AKW nicht mehr geschehen. Zudem ist der Genehmigungsprozess sehr zeitaufwendig.

Japan will Laufzeit begrenzen

Unterdessen einigte sich das japanische Kabinett auf einen Gesetzesantrag zur Reform der Atomaufsicht. Die NISA soll durch eine neue Atomregulierungsbehörde ersetzt werden.

Während die NISA einem Ministerium angeschlossen ist, das die von ihr zu beaufsichtigende Atomwirtschaft fördert, soll die neue Regulierungsbehörde dem Umweltministerium unterstellt werden. Mit dem neuen Gesetz soll zugleich die Betriebslaufzeit für Atomkraftwerke erstmals begrenzt werden, und zwar auf 40 Jahre.

Allerdings kann die Regierung nach dem Gesetzentwurf den Betreibern in Ausnahmefällen erlauben, die Anlagen über die Frist hinaus laufen zu lassen, sofern sie den Sicherheitsanforderungen entsprechen. Viele der 54 japanischen Meiler erreichen bereits in den nächsten Jahren eine Laufzeit von 40 Jahren.

Der Gesetzesentwurf soll dem Parlament in der laufenden Sitzungsperiode vorgelegt werden mit dem Ziel einer Verabschiedung Anfang April.

Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi waren am 11. März 2011 mehrere Reaktoren in Folge von Erdbeben und Tsunami schwer beschädigt worden. Es kam zu Kernschmelzen. Radioaktivität gelangte massenhaft in die Luft, den Boden und ins Meer.

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