Ian Thorpes Hoffnungen, diesen Sommer an den Olympischen Spielen in London am Start zu stehen, sind an den Trials der australischen Schwimmer in Adelaide ein erstes Mal schwer enttäuscht worden.
Der fünffache Olympiasieger scheiterte über 200 m Crawl deutlich. Zumindest über die vier Bahnlängen, wo ihm von Experten am meisten zugetraut worden ist, wird Thorpe in London nicht schwimmen dürfen. An den nationalen Trials schied er über diese Distanz schon in den Halbfinals als Zwölfter aus. In 1:49,91 blieb der Australier, der dem Wettkampfsport während rund fünf Jahren ferngeblieben war, um fast sechs Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit von 2001.
«Ich bin schrecklich enttäuscht von dieser Leistung. Ich dachte, dass ich viel schneller schwimmen könnte und würde», sagte der 29-Jährige, der einen Grossteil seiner Vorbereitung in der Schweiz (in Tenero) absolviert hatte.
Noch am Morgen nach den Vorläufen, die er als Fünftschnellster absolviert hatte, war der einstige Dominator der Schwimm-Szene zuversichtlich gewesen. «Ich bin langsamer geschwommen als im Vorlauf (1:49,16 – Red.). Das Märchen hat sich zu einem Albtraum entwickelt. Das werde ich morgen zu hören bekommen», war sich Thorpe bewusst.
Zweite Chance
Thorpe besitzt in Adelaide noch eine zweite Chance, seine Träume auf eine dritte Olympia-Teilnahme doch noch wahr zu machen. Am Sonntag stehen die Vorläufe über 100 m Crawl im Programm. Thorpe müsste sich in der Königsdisziplin des Schwimmsports zunächst für den Final der besten acht qualifizieren und dort einen der ersten sechs Plätze belegen, um sich zumindest einen Staffelplatz für Olympia zu sichern.
Die dreifache Olympiasiegerin Stephanie Rice darf hingegen bereits fix für London planen. Die 23-jährige Weltrekordhalterin qualifizierte sich in Adelaide über 400 m Lagen souverän. Nach ihrer Schulteroperation im November schwamm sie in 4:33,45 die zweitbeste Zeit des Jahres über diese Strecke. Entsprechend optimistisch zeigte sich Rice nach dem Rennen. «Wenn ich die nächsten drei Monate ebenfalls schmerzfrei trainieren kann, habe ich keine Zweifel daran, in London konkurrenzfähig zu sein», sagte Rice, die nach den Olympischen Spielen ihre Karriere beenden will.