«Ich möchte die Bäckerei retten»

Hausbesitzer und Verwaltungsratspräsident Bruno Kopp rechtfertigt seinen umstrittenen Entscheid, der Geschäftsführerin der Feinbäckerei am Riehentor zu kündigen. Der Konflikt zwischen dem Hausbesitzer und Verwaltungsratspräsident einerseits sowie den Betreibern der Feinbäckerei am Riehentor andererseits schwelt weiter. Während das Bäckerpaar Melanie Peréz und Andrés Rebón inzwischen 800 Unterschriften für ihren Verbleib in der traditionellen Bäckerei gesammelt und einen […]

«Die Produkte sind sehr gut, aber ...»

Hausbesitzer und Verwaltungsratspräsident Bruno Kopp rechtfertigt seinen umstrittenen Entscheid, der Geschäftsführerin der Feinbäckerei am Riehentor zu kündigen.

Der Konflikt zwischen dem Hausbesitzer und Verwaltungsratspräsident einerseits sowie den Betreibern der Feinbäckerei am Riehentor andererseits schwelt weiter. Während das Bäckerpaar Melanie Peréz und Andrés Rebón inzwischen 800 Unterschriften für ihren Verbleib in der traditionellen Bäckerei gesammelt und einen Anwalt eingeschaltet haben, hat Verwaltungsratspräsident Bruno Kopp inzwischen die schriftliche Kündigung verschickt, wie er auf Anfrage der TagesWoche sagte.

«Mir geht es letztlich nur darum, das Überleben der traditionellen Bäckerei zu sichern», begründet Kopp diesen Schritt. Mit der Qualität der Ware, die das junge Bäckerpaar herstellt, habe dieser Entscheid aber nichts zu tun: «Die Produkte sind sehr gut», sagt auch Kopp, der das Haus, in dem seit 1726 Brötchen gebacken werden, gekauft und auch die Weiterführung des Betriebs initiiert hatte. Als sehr viel weniger gut beschreibt Kopp die geschäftliche Bilanz der Bäckerei. «Der Betrieb hat Verluste eingefahren», sagt Kopp.

Mängel in der Buchhaltung

In Sachen Administration und Buchhaltung sei der Betrieb mangelhaft geführt worden, sagt Kopp weiter. Und Versuche, auf die Betriebsabläufe Einfluss zu nehmen, seien abgeblockt worden. Kopp erwähnt im Gespräch mit der TagesWoche auch innerbetriebliche Konflikte zwischen der Geschäftsführerin und Angestellten, die unter anderem zu Kündigungen im Streit geführt hätten. Und schliesslich kommt er auf den Vorwurf zu sprechen, dass er die Betreiber der Bäckerei habe nötigen wollen, Fremdprodukte zu verkaufen: Es handelte sich laut Kopp um Produkte im Rahmen des Projekts «Basel farbArtig verstriggt», welche die Projektverantwortlichen in der Bäckerei zum Verkauf anbieten wollten – eine Kooperation, die laut Kopp sicherlich gute Folgeaufträge nach sich gezogen hätte.

Die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate. Kopp betont, dass er die Bäckerei keineswegs schliessen möchte. Auch den Bäcker Andrés Rebón – «er ist ein hervorragender Bäcker» – würde er gerne weiterarbeiten lassen, nur in der Zusammenarbeit mit der Geschäftsführerin Melanie Peréz sehe er keine Zukunft. Zumindest im Moment nicht: «Ich bin nicht der Mensch, der stur an Begriffen wie nie und niemals festhält», sagt er. So hat er auch nichts grundsätzlich dagegen einzuwenden, dass der Anwalt, den das Betreiberpaar eingeschaltet hat, die Rolle des Mediators einnimmt.

 

 

 

 

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