Das IKRK hat Geberländer dazu aufgerufen, die Hilfe für Zehntausende von Notleidenden im Südsudan nicht zu vernachlässigen. Stille Tragödien wie jene im Südsudan dürften nicht vergessen werden, warnte der IKRK-Beauftragte für Ostafrika, Eric Marclay, in Genf.
Rund 150’000 Bürgerkriegsopfer seien im Südsudan auf die humanitäre Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) angewiesen. Dafür benötige die Organisation bis Jahresende zusätzlich 18 Millionen Franken.
Durch die Kämpfe im jüngsten Staat Afrikas seien Hunderttausende vertrieben und der Möglichkeit beraubt worden, ohne fremde Hilfe zu überleben, sagte Marclay am Mittwoch. «Die Menschen könnten nichts anpflanzen. Sie haben ihr Vieh verloren. Es fehlen ihnen Ausrüstungen zum Fischen, Saatgut und Handwerkszeug.»
Der Machtkampf im Südsudan zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Widersacher Riek Machar war im vergangenen Dezember offen ausgebrochen. Trotz eines im Mai unterzeichneten Friedensabkommens kommt der erst 2011 unabhängig gewordene Staat nicht zur Ruhe.