Mindestens 405 Nashörner sind in diesem Jahr in Südafrika von Wilderern erlegt worden. Damit ist die illegale Jagd auf einem Rekordhoch, teilte das Amt für Nationalparks am Dienstag mit.
Auch nach Einschätzung der Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) hat die Wilderei ein so erschreckendes Ausmass erreicht wie in den Siebzigerjahren. Die Tiere werden wegen ihrer Hörner getötet, denen vor allem in Südostasien Heilkraft zugeschrieben wird.
In 2010 wurden nach Berechnungen der afrikanischen Behörden mindestens 333 Nashörner getötet, also rund ein Fünftel weniger als in diesem Jahr. Bereits in den Jahren 2007 bis 2010 habe sich die Wilderei bei Nashörnern in Südafrika verdreifacht.
Zurzeit gibt es in Südafrika nach offiziellen Angaben rund 18’800 Breitmaul- und 2200 Spitzmaulnashörner. Nirgendwo leben noch so viele dieser Tiere. Nashörner pflanzen sich aber viel zu langsam fort, um den enormen Schwund durch Abschüsse ausgleichen zu können.
Drei der fünf Nashornarten sind nach WWF-Angaben schon stark bedroht. Sollte die Wilderei anhalten, sieht die Umweltschutzorganisation die Erfolge beim Artenschutz im südlichen Afrika in Gefahr.
Im Kampf gegen die organisierte Kriminalität beim Schmuggel und Verkauf von Nashorn-Hörnern setzt Südafrika mittlerweile auch auf das Militär. gibt. Auf dem Schwarzmarkt werden bis zu 500’000 Dollar pro Stück gezahlt.
Diebstahl-Serie in Europa geht weiter
Doch nicht nur in Afrika suchen Diebe nach dem teuren Gut: Das Gehörn eines Nashorns wurde bei einem Überfall auf ein Naturkundemuseum in Paris gestohlen. Mit Gas setzten zwei Eindringlinge am Dienstag das Wachpersonal ausser Gefecht, rissen das Horn an sich und entkamen mit der Beute.
Der Diebstahl fügt sich ein in eine Serie ähnlicher Überfälle auf andere Museen in Frankreich in diesem Jahr. Auch aus Österreich und Grossbritannien wurden in diesem Jahr ähnliche Vorkommnisse gemeldet.