Im Kanton Aargau sind 2011 mehr Menschen als im Vorjahr auf Sozialhilfe angewiesen gewesen. Die Zahl der Bezügerinnen und Bezüger stieg um knapp vier Prozent oder um 450 auf 11’815 Personen. Die Sozialhilfequote verharrte bei 1,9 Prozent.
Vor allem die Zahl der älteren Sozialhilfebeziehenden nahm zu, wie das Aargauer Departement Finanzen und Ressourcen (DFR) am Montag mitteilte. In der Gruppe der 56 bis 64 Jahre alten Personen stieg der Anteil um 0,9 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent.
Das bedeutet, dass ältere Personen zunehmend Schwierigkeiten haben, Anschluss an den Arbeitsmarkt zu finden, wie das DFR festhält. Bei den Personen von 80 Jahren und älter ging der Anteil leicht auf 2,4 Prozent zurück.
Mit 29 Prozent machen die Kinder wie in den Vorjahren den grössten Anteil der Personen in der Sozialhilfe aus. Ihre Sozialhilfequote beträgt 3 Prozent. Der Anteil der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren verharrte bei rund 12 Prozent.
Knapp jeder zweite Sozialhilfebezüger (46,2 Prozent) ist Ausländer. Bei den unterstützten Haushalten stellen die Ein-Personen-Fälle die mit Abstand grösste Gruppe (61,3 Prozent).
Der Anteil der Alleinerziehenden ging auf 20,4 Prozent zurück. Rund 80 Prozent der 1’235 Alleinerziehenden in der Sozialhilfe leben in einem Haushalt ohne weitere Erwachsene, in den Städten sogar 86 Prozent.
Ausgesteuerte Arbeitslose
Von den 2526 erwerbslosen Personen, welche mit Sozialhilfe unterstützt werden, sind gemäss den Sozialdiensten 27,1 Prozent ausgesteuert. Diese Personen reichten ein Sozialhilfegesuch ein, nachdem ihr Anspruch auf Taggelder der Arbeitslosenversicherung abgelaufen war.
Bei rund 80 Prozent (544 Personen) erfolgte die Aussteuerung vor dem 1. April 2011, dem Zeitpunkt der Revision der Arbeitslosenversicherung. Bei rund 57 Prozent der 684 ausgesteuerten Personen erfolgte die Aussteuerung innerhalb der letzten zwei Jahre.
Etwas mehr als 16 Prozent dieser Personen sind seit fünf und mehr Jahren ausgesteuert. Den grössten Anteil machen mit rund 29 Prozent die 46- bis 55-jährigen Personen aus. Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen beträgt 11 Prozent.