Im französischen Atomkraftwerk Fessenheim stehen erneut beide Reaktoren still. Der Betreiber EDF rechnete am Mittwoch damit, dass Reaktor 1 am Freitag wieder in Betrieb genommen werden kann.
Dieser musste am Dienstagabend wegen einer Störung im nicht-nuklearen Teil der Anlage angehalten werden. Der französische Stromgigant versicherte, dass sich der Stopp nicht auf die Sicherheit und Umwelt auswirke. Es könnten sich über dem Kraftwerk Dampfwolken bilden, die aber nicht radioaktiv seien.
Aus Sicht von Umweltschützern ist die Anlage an der Grenze zur Schweiz und Süddeutschland veraltet. Sie befürchten eine Panne.
Erst Anfang des Monats musste Reaktor 1 für eine gute Woche abgeschaltet werden, weil Wasser ausgetreten war. Der zweite Reaktor steht bereits seit Mitte Juni 2016 still, weil die Atomaufsicht ein Prüfzertifikat entzogen hatte.
Vor eineinhalb Wochen hatte die französische Regierung nach langem Hin und Her die Schliessung von Fessenheim offiziell besiegelt. Umweltministerin Ségolène Royal koppelte diese jedoch an die Inbetriebnahme eines neuen Meilers in Flamanville am Ärmelkanal – ein ebenfalls umstrittenes Projekt.
Die Atomaufsicht prüft dort Materialprobleme. Zudem legten Umweltschützer zur Vorbereitung einer Klage Widerspruch gegen das Projekt ein, wie Greenpeace am Mittwoch mitteilte. Sie wollen damit einen Stopp der Bauarbeiten erreichen.