Im Januar vergangenen Jahres hatte der Pharmazulieferer Lonza den damaligen Konzernchef Stefan Borgas entlassen. Dennoch wurde Borgas übers ganze Jahr betrachtet von allen Geschäftsleitungsmitgliedern am Besten entlöhnt.
Total belief sich die an Borgas ausgerichtete Entschädigung 5,7 Millionen Franken. Das sind mehr als ein Drittel aller 2012 für die achtköpfige Geschäftsleitung ausgerichtete Vergütungen, in dem es im Verlaufe des Jahres zu zwei Wechseln kam, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht der Lonza hervorgeht.
Borgas hohes Entgelt beinhaltete insbesondere eine Abgangsentschädigung in Höhe von 3,3 Millionen Franken. Von dieser berichteten am Mittwoch der „Tages-Anzeiger“, der „Bund“ und die „Basler Zeitung“.
Borgas hatte Lonza alles andere als in Minne verlassen. Angekreidet wurde ihm, dass er Erwartungen geschürt hatte, die er nicht erfüllen konnte. So hatte er noch im Oktober 2011 für das damalige Geschäftsjahr sowohl bei Umsatz als auch bei Gewinn ein Wachstum in Aussicht gestellt. Ein Umsatzplus erreichte Lonza damals aber nur knapp dank einer grösseren Akquisition, und der Reingewinn brach um die Hälfte ein.
Neben der Abgangsentschädigung wurde Borgas bis zum offiziellen Ende des Arbeitsverhältnisses im Mai auch weiterhin Lohn und Lohnzusätze bezahlt. Zudem erhielt er gegen 47’800 Lonza-Aktien, die ihm in den beiden Jahren davor zugesprochen wurden. Diese hatten zum Zeitpunkt der Aushändigung einen Wert von 1,67 Millionen Franken.