Im Jemen entführte Schweizerin laut Stammesführer wohlauf

Die vergangene Woche im Jemen entführte Schweizerin ist nach Aussagen eines Stammesführers wohlauf. „Ich habe die Zusicherung, dass die Schweizerin in Sicherheit und bei guter Gesundheit ist“, sagte Ali Abdallah Zebara am Dienstag.

Mitglieder eines Stammes im Jemen (Archiv) (Bild: sda)

Die vergangene Woche im Jemen entführte Schweizerin ist nach Aussagen eines Stammesführers wohlauf. „Ich habe die Zusicherung, dass die Schweizerin in Sicherheit und bei guter Gesundheit ist“, sagte Ali Abdallah Zebara am Dienstag.

Er sei von der Schweizer Botschaft kontaktiert worden, erklärte er. „Ich erwarte die schriftliche Genehmigung der jemenitischen Regierung, um Bestrebungen zur Befreiung der Schweizerin einzuleiten.“

Ob die Schweizerin in den Händen der Al-Kaida ist oder nicht, wollte Zebara nicht sagen. Der Stammesführer war laut AFP an der Befreiung von drei französischen humanitären Mitarbeitern im November letzten Jahres beteiligt.

Die Frau sei in ihrem Haus in der südwestlichen Hafenstadt Hodeida entführt und anschliessend nach Schabwa im Südosten gebracht worden, teilte das Innenministerium unter Berufung auf die Aussagen eines ihrer Schweizer Arbeitskollegen mit.

Dieser sagte demnach aus, von der Entführten kontaktiert worden zu sein. Die Geiselnehmer forderten die Freilassung von zwei Gefangenen in Hodeida.

Lösegeldforderung

Am Montag hatte die Nachrichtenagentur Xinhua ebenfalls einen lokalen Stammesführer mit der Aussage zitiert, die Geiselnehmer verlangten 1,2 Millionen Dollar Lösegeld für die Freilassung der Schweizerin. Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wollte die Information, die die Zeitungen „Tages-Anzeiger“ und „Der Bund“ am Dienstag aufnahmen, nicht kommentieren.

Laut dem Stammesführer, der anonym bleiben wollte, handelt es sich bei den Entführern der Schweizerin um eine Gruppe des Terrornetzwerks Al-Kaida. Das jemenitische Innenministerium und lokale Medien hatten die Geiselnahme zuvor Stammesmilizen zugeschrieben.

Die Schweizerin war vergangene Woche entführt worden. Das EDA erhielt nach eigenen Angaben am Donnerstag Kenntnis über die Geiselnahme. Sein Krisenmanagement-Zentrum bemühe sich zusammen mit dem Bundesamt für Polizei und dem Nachrichtendienst des Bundes um die Befreiung der Geisel, teilte das Aussendepartement am Freitag mit.

Im Jemen werden immer wieder Ausländer verschleppt. Die lokalen Stämme wollen mit den Entführungen Forderungen gegenüber der Zentralregierung durchsetzen. In den vergangenen 15 Jahren wurden in dem Land mehr als 200 Menschen entführt. Die meisten von ihnen kamen wohlauf wieder frei.

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