Im Kanton Solothurn kommt es um den zweiten Ständeratssitz am 15. November erwartungsgemäss zu einem Zweikampf zwischen der SVP und der SP. Nationalrat Walter Wobmann (SVP) tritt gegen den Bisherigen Roberto Zanetti (SP) an.
Nicht mehr im Rennen ist Marianne Meister (FDP), die beim ersten Wahlgang über den letzten Platz der vier Kandidaten nicht herauskam. Mit dieser Ausgangslage habe sie keine Chance, den Sitz zu holen, sagte Meister am Montagabend vor den FDP-Delegierten in Härkingen. Sie stehe für einen zweiten Wahlgang nicht mehr zur Verfügung.
Die FDP will für den zweiten Wahlgang auch keine Wahlempfehlung abgeben. SVP-Kandidat Walter Wobmann sei mit seiner extremen politischen Haltung für die FDP nicht wählbar, sagte FDP-Kantonalparteipräsident Christian Scheuermeyer. Die Delegierten schlossen sich dieser Meinung grossmehrheitlich mit fünf Gegenstimmen und sechs Enthaltungen an.
Die Solothurner FDP hatte vor vier Jahren ihren seit Jahrzehnten gehaltenen Ständeratssitz abgeben müssen. In einer Kampfwahl unterlag der Solothurner Stadtpräsident und FDP-Nationalrat Kurt Fluri im zweiten Wahlgang Pirmin Bischof (CVP).
Wobmann wieder dabei
Wieder ins Rennen steigt Walter Wobmann (SVP), der seinen Nationalratssitz bereits auf sicher hat. Er tritt nochmals an, obwohl er das absolute Mehr am Sonntag um 14’000 Stimmen verfehlt hatte und 12’000 Stimmen weniger als Roberto Zanetti (SP) holte.
Parteileitung und Parteipräsidium der SVP hätten nur gerade eineinhalb Minuten gebraucht, um zu diesem Entscheid zu kommen, sagte Parteipräsident Silvio Jeker nach der Sitzung. Jeker ist allerdings enttäuscht, dass die FDP den SVP-Kandidaten nicht unterstützt. Er habe fest mit einer Unterstützung gerechnet.
SP-Entscheid eine Formsache
Bei der SP war der Entscheid, den bisherigen Ständerat Roberto Zanetti noch einmal ins Rennen zu schicken, eine Formsache. Der Parteitag habe Zanetti einstimmig und mit grosse Applaus für den zweiten Wahlgang portiert, sagte SP-Kantonalpräsidentin Franziska Roth auf Anfrage.
Zanetti, der seit 2010 in der kleinen Kammer sitzt, hatte das absolute Mehr am Sonntag nur um 1800 Stimmen verpasst. Seine Herausforderer Walter Wobmann (SVP) und Marianne Meister (FDP) konnte er klar distanzieren. Im ersten Wahlgang gewählt wurde in Kanton Solothurn am Sonntag einzig Pirmin Bischof (CVP).
Rückzüge von Kandidaturen und Ersatzvorschläge müssen der Solothurner Staatskanzlei bis am Dienstag um 17 Uhr gemeldet werden. Neue Kandidaten vorschlagen können nur Parteien, die ihren ursprünglichen Kandidaten zurückziehen. Dies wird nach den Parteiversammlungen vom Montagabend aber nicht der Fall sein.