Bei gewaltsamen Übergriffen im Zuge der Parlaments- und Präsidentschaftswahl in Kongo-Kinshasa sind drei Menschen getötet worden. In der südöstlichen Stadt Lubumbashi stürmten bewaffnete Männer ein Wahllokal und erschossen zwei Polizisten sowie eine Wählerin.
Dies teilte ein Vertreter der Wahlkommission mit. Den Angaben des Kommissionsvertreters zufolge riefen die Bewaffneten bei der Erstürmung in Lubumbashi, sie wollten die dort Anwesenden „befreien“. Sie hätten die Wahlhelfer und Wähler daraufhin aufgefordert, das Gebäude zu verlassen.
Die Polizisten stellten sich ihnen demnach in den Weg, um sie aus dem Lokal zu vertreiben, und seien ebenso wie die getötete Frau aus nächster Nähe erschossen worden.
Schon zuvor brannten in der Stadt zwei Lastwagen mit Wahlscheinen aus. Laut Polizei wurden sie von Unbekannten angegriffen. Beamte, die den Transport begleiteten, schossen demnach auf die Angreifer und schlugen sie in die Flucht. Einige Angreifer seien verletzt worden.
Wahllokale angezündet
In Kananga, einer Hochburg von Oppositionsführer Etienne Tshisekedi, setzten Anhänger der Opposition rund 15 Wahllokale in Brand. Wie ein Vertreter der Vereinten Nationen und ein Kandidat für die Parlamentswahl sagten, stahlen sie zudem grössere Mengen von Stimmzetteln und verwüsteten andere Abstimmungsbüros.
Auslöser der Vorfälle waren demnach unter anderem die verspätete Lieferung von Wahlmaterial und die Entdeckung bereits mit Stimmzetteln gefüllter Wahlurnen.
Zu der Abstimmung im Kongo sind rund 32 Millionen Wähler aufgerufen. Für das Präsidentenamt gibt es elf Bewerber, der wichtigste Herausforderer von Präsident Joseph Kabila ist Oppositionschef Tshisekedi.