Im Schweizer Lotto winkt ein Rekordgewinn von 36 Millionen Franken. Denn seit nunmehr 38 Ausspielungen hat kein Mitspielender mehr alle Zahlen richtig getippt, wie Swisslos-Sprecher Willy Mesmer sagte.
Damit handelt es sich auch um die längste Periode, während der kein Maximalgewinn ausgeschüttet wurde. Bisher lag der Rekord bei 36 Ausspielungen.
Über vier Jahre liegt ein ähnlich hoher Gewinn wie er nun möglich ist zurück: Bei der Ziehung vom 10. März 2010 gewann ein Mitspielender die Rekordsumme von 35,788 Millionen Franken. Für die Ziehung vom Mittwochabend wird eine Erstranggewinnsumme erwartet, die noch rund 200’000 Franken höher liegen dürfte, wie Mesmer weiter sagte.
Im vergangenen Jahr gab es zwei Mitspielende, die im Swiss Lotto Gewinne von über 30 Millionen Franken einstreichen durften, nämlich am 8. Mai mit 32,333 Millionen Franken und am 30. November mit 34,545 Millionen Franken.
Seit der Einführung des Lottospiels in der Schweiz im Jahr 1970 sind 804 Millionärinnen oder Millionäre gekürt worden. Allein in diesem Jahr gab es bereits 16 Millionengewinne gegenüber 24 im 2013 und 18 im 2012.
6 aus 42 und eine Glückszahl
Am Mittwoch um 19 Uhr ist Abgabeschluss: Dann dürften Tausende die Ziehung der Zahlen am Fernsehen verfolgen und Mitfiebern. 6 von 42 Zahlen müssen richtig getippt werden. Dazu muss auch noch die richtige der sechs zur Verfügung stehenden Glückszahlen erraten werden. Falls dies mehreren Mitspielenden gelingen sollte, so muss der Gewinn aufgeteilt werden.
Laut Mesmer ist das Lottofieber derzeit spürbar. Die Teilnahme habe in den vergangenen zwei Wochen deutlich zugenommen. Es dürften bis zu viermal mehr Menschen mitspielen als normalerweise. Insgesamt dürften zwischen 600’000 und 700’000 Lottoscheine gespielt werden.
Diskretion ist angesagt
In der Schweiz scheinen die Lottomillionen den glücklichen Gewinnern den Kopf nicht zu verdrehen. Vielmehr behalten sie die Füsse am Boden, sagte eine Mitarbeiterin der Loterie romande gestützt auf ihre bisherigen Erfahrungen mit Millionengewinnern. Allerdings sei ein Gewinn von 36 Millionen Franken dann schon etwas anderes, als wenn man eine Million gewinne.
«Wir garantieren den Gewinnern Anonymität und raten ihnen zur Diskretion», sagte die Lottomitarbeiterin weiter. Während Ehepartner sich über den unverhofften Geldsegen gegenseitig informierten, so würden Kinder nicht immer über den Millionengewinn informiert. «Jugendliche, die noch nie gearbeitet haben, könnten versucht sein, ihre Schule abzubrechen», erklärte sie die Zurückhaltung.
Den Gewinnern würden von der Lottogesellschaft Ratschläge mit auf den Weg gegeben. «Wir raten ihnen dazu, sich Zeit zu lassen, Distanz zu gewinnen, gut zu überlegen und dann Prioritäten zu setzen», sagte die Mitarbeiterin weiter. Eine Bank werde ihnen nicht empfohlen. Sie würden aber vor zu lukrativen Angeboten gewarnt. So weit wie in Frankreich geht man in der Schweiz nicht: Die «Française des jeux» hat sogar eine Selbsthilfegruppe für Lottomillionäre ins Leben gerufen.
Die Lottomillionäre in der Schweiz würden eher zurückhaltend mit ihrem Gewinn umgehen. Die meisten Gewinner investierten ins Wohnen und würden sich beispielsweise eine Zweitwohnung kaufen. Oder sie verbesserten ihren Lebensstil, allerdings ohne allzu drastische Änderungen. Oft würden Lottogewinner das Geld auch für mehr vermehrtes Reisen verwenden oder ihre Familien beschenken.