Im US-Wahlkampf rückt der „offizielle“ Startschuss für das Duell zwischen Amtsinhaber Barack Obama und dem Republikaner Mitt Romney näher. Vorwahlen in gleich fünf Bundesstaaten sollten am Dienstagabend (Ortszeit) beiden Parteien letzte Klarheit über die Nominierung für die Präsidentenwahl im November bringen.
Während Obama die Kandidatur nach den Abstimmungen auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen sein wird, will Multimillionär Romney mit einem Fünffach-Sieg seine verbliebenen Herausforderer kaltstellen. Gewählt wird bei den Demokraten und Republikanern in New York, Connecticut, Pennsylvania, Delaware und Rhode Island.
Romney wollte jedoch nicht für eine Siegesfeier in einen dieser Staaten reisen, sondern in New Hampshire eine Rede mit dem Titel „Ein besseres Amerika beginnt heute“ halten. Seine Berater erklärten, mit der Rede werde Romney ganz auf den Wahlkampf gegen Obama einschwenken und den Vorwahlkampf so symbolisch abschliessen.
Obama, der in den Vorwahlen keinen ernsthaften Kontrahenten hatte, kommt danach laut Beobachtern klar über die Zahl von 2778 Delegierten, die er für die Nominierung auf dem Parteitag Anfang September benötigt. Damit kann sich der Präsident auch offiziell als Anwärter für eine zweite Amtszeit bezeichnen. Eine grosse Feier werde es deshalb aber nicht geben, verlautete laut US-Medien aus seinem Team.
Romney braucht noch Delegierte
Romney dagegen wird die „magische Zahl“ von 1144 Delegierte für den Nominierungsparteitag der Republikaner Ende August dagegen noch nicht erreichen. Nach einer Hochrechnung des Senders CNN hat er bisher mindestens 646 Wahlmänner auf seiner Seite. Am Dienstag standen weitere 209 auf dem Spiel.
Es galt allerdings als sicher, dass seine Herausforderer Newt Gingrich (138 Delegierte) und Ron Paul (72 Delegierte) im Nominierungsrennen keinerlei Chancen mehr haben. Der Ex-Parlamentspräsident Gingrich sagte dem TV-Sender NBC am Montag, er werde in den kommenden Tagen eingehend über den Fortgang seiner Bewerbung nachdenken.
Am 10. April hatte bereits Romneys ärgster Konkurrent Rick Santorum das Handtuch geworfen und damit quasi für die Entscheidung im Vorwahlrennen gesorgt.