In der Schweiz sind 2013 so viele Kinder mit Hilfe einer Hebamme zur Welt gekommen wie nie zuvor: knapp 4000. Nach wie vor haben im Gebärsaal aber vor allem die Ärztinnen und Ärzte das Sagen.
Waren es im Jahr 2005 noch 2821 Geburten, die von Hebammen geleitet wurden, stieg die Zahl 2013 auf 3921. Dies geht aus dem aktuellesten Statistikbericht des Schweizerischen Hebammenverbands hervor. Es ist der höchste Wert, seit die Zahlen erfasst werden.
Die allermeisten dieser Kinder kamen im Spital mit Hilfe einer Beleghebamme oder im Geburtshaus zur Welt; zuhause wurden lediglich 871 geboren. Freiberufliche Hebammen kamen vorwiegend in der Betreuung der Mütter im Wochenbett zum Einsatz.
Die Hebammen waren gemäss Statistik aber in allen drei Arbeitsbereichen stärker gefragt: in der Geburtshilfe, in der Betreuung der Frauen während der Schwangerschaft und in der Betreuung während des Wochenbetts.
Kontrolle über den Gebärsaal
Der Hebammenverband führt die wachsende Nachfrage in einer Mitteilung vom Donnerstag zum einen auf die steigende Geburtenrate zurück. Zum anderen ortet er die Gründe in den Veränderungen im Versorgungssystem – vor allem bei den «immer früheren Spitalentlassungen nach der Geburt».
Gleichwohl sind die von Hebammen geleiteten Geburten nach wie die Ausnahme. Meist haben Ärztinnen oder Ärzte im Gebärsaal das Sagen. 2013 hatten die Hebammen deshalb eine Petition lanciert, in der sie ihren Führungsanspruch anmeldeten und die Kontrolle über den Gebärsaal zurückforderten. Insgesamt kamen 2013 in der Schweiz rund 80’000 Kinder zur Welt.