Immer mehr Konfessionslose in Basel

Im Kanton Basel-Stadt leben immer mehr Menschen, die sich zu keiner Religion bekennen. Ihr Anteil stieg zwischen 1980 und 2012 von 24,9 auf 44,7 Prozent. Die evangelisch-reformierte und die römisch-katholische Kirche verloren in diesem Zeitraum über die Hälfte ihrer Mitglieder.

Gläubige werden in Basel immer weniger (Symbolbild). (Bild: Keystone)

Im Kanton Basel-Stadt leben immer mehr Menschen, die sich zu keiner Religion bekennen. Ihr Anteil stieg zwischen 1980 und 2012 von 24,9 auf 44,7 Prozent. Die evangelisch-reformierte und die römisch-katholische Kirche verloren in diesem Zeitraum über die Hälfte ihrer Mitglieder.

Einer der vier öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften gehört nur noch ein Drittel der Bevölkerung des Stadtkantons an, wie es am Mittwoch an einer Medienkonferenz des Präsidialdepartements hiess. Die grösste dieser Religionsgemeinschaften ist mit noch 31’880 Mitgliedern die evangelisch-reformierte Kirche, die es auf einen Anteil von 16,5 Prozent bringt.

Auf Rang zwei folgt mit 29’464 Mitgliedern oder einem Anteil von 15,3 Prozent die römisch-katholische Kirche. Die christkatholische Kirche mit 1273 Mitgliedern und die Israelitische Gemeinde Basel mit 1000 Mitgliedern liegen unter einem Prozent.

Auch bei den Zuzügern machten die Konfessionslosen letztes Jahr 44 Prozent aus. Bei Menschen, die aus dem Ausland nach Basel gezogen sind, beträgt ihr Anteil gar 46 Prozent.

Rückgang bei den Muslimen

Die Zahl der Muslime ist in Basel-Stadt zwischen 1980 und 2012 von 2009 auf 17’888 angestiegen, was 9,3 Prozent der Bevölkerung entspricht. Allerdings seien sowohl die Anzahl wie auch der Anteil der Muslime in den letzten fünf Jahren rückläufig gewesen, sagte Christa Moll vom Statistischen Amt. Von den in Basel erfassten Muslimen seien jedoch nur etwa 15 Prozent in einem Moscheeverein aktiv.

Von den rund 86’000 Konfessionlosen wollen nicht alle von Religion gar nichts wissen. Denn zu dieser statistischen Gruppe gehören auch Angehörigen privatrechtlich organisierter Religionsgemeinschaften. Die Datenbank «Inforel» weist derzeit für den Stadtkanton 474 religiöse Institutionen aus, davon 329 christliche.

Religionsbezogene Konflikte gibt es im berufliche und privaten Alltag im Raum Basel nur wenige, wie das Präsidialdepartement in einer Mitteilung festhält. Um allfällige Probleme kümmert sich vorab die Koordinationsstelle für Religionsfragen, die bei der Kantons- und Stadtentwicklung angesiedelt ist.

Als Informations- und Kommunikationsinstrument besteht zudem seit 2007 der Runde Tisch der Religionen beider Basel. Diesem gehören neben zwei Dachverbänden (Basler Muslim Kommission und Evangelische Allianz) 15 religiöse Institutionen an.

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