Der Kampf gegen Drogenanbau in Afghanistan fordert immer mehr Tote: Innerhalb von 40 Tagen seien bei der Vernichtung von Schlafmohnfeldern 131 Sicherheitskräfte und zivile Staatsbedienstete getötet worden, sagte der Vize-Minister für Drogenbekämpfung, Mohammad Ibrahim Azhar, am Dienstag in Kabul.
Das seien etwa doppelt so viele Tote wie im Vorjahreszeitraum. Seit Beginn der jüngsten Kampagne im Süden, Südwesten und Osten des Landes zum afghanischen Neujahr am 21. März sei auf 6000 Hektar Schlafmohn vernichtet worden. Ziel seien 15’000 Hektar. Bauern wehrten sich gegen die Massnahme.
Azhar macht die USA mitverantwortlich für die Zunahme des Schlafmohnanbaus. Er sagte, Washington habe die Unterstützung für eine Spezialeinheit der Polizei eingestellt, die sich ausschliesslich um die Vernichtung von Schlafmohnfeldern gekümmert habe.
Die Vereinten Nationen hatten vor kurzem mitgeteilt, möglicherweise könnte in diesem Jahr die Rekord-Anbaufläche von 2007 erreicht oder übertroffen werden, als auf 193’000 Hektar Schlafmohn kultiviert wurde. Aus Schlafmohn wird Opium hergestellt. Afghanistan ist für etwa 90 Prozent der weltweiten Produktion von Rohopium verantwortlich, aus dem wiederum Heroin gewonnen wird.