In der Schweiz gibt es immer weniger Bauern, aber immer mehr Traktoren. Die Zahl der Bauernhöfe liegt inzwischen deutlich unter 60’000. Trotzdem wurden letztes Jahr gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) 3000 neue Traktoren zugelassen.
Insgesamt kurven inzwischen fast 134’000 Traktoren auf Höfen und Feldern herum. Das sind rund 10 Prozent mehr als vor vor 15 Jahren. In der gleichen Zeit ist aber fast ein Viertel der Bauernhöfe verschwunden.
Ein Grund für den wachsenden Fahrzeugbestand ist die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft, wie Sandra Helfenstein, Sprecherin des Schweizerischen Bauernverbands, auf Anfrage zu einer Meldung der „BauernZeitung“ sagte. Tatsächlich zeigt die Statistik des BFS, dass immer weniger Arbeitskräfte immer mehr Arbeit auf den Höfen erledigen.
Zudem brauche es für verschiedene landwirtschaftliche Geräte unterschiedliche Zugmaschinen, sagte Helfenstein. Und schliesslich führe der fehlende Occasions-Markt für Traktoren zu veritablen „Kollektionen“ auf den Betrieben: Weil der alte Traktor nicht verkauft werden kann, bleibt er für die eine oder andere Aufgabe weiterhin im Einsatz. Auf vielen Bauernhöfen steht darum irgendwo noch ein Oldtimer in einer Scheune.
In den letzten Jahren hat der Eurokurs für einen zusätzlichen Boom gesorgt. Die Konkurrenz in der Schweiz sei gross, sagte Jürg Minger, Präsident des Schweizerischen Landmaschinen-Verbands. Die Anbieter seien darum gezwungen gewesen, die Preise mit dem sinkenden Euro-Kurs nach unten anzupassen.
„Die Traktoren sind 20 oder 25 Prozent günstiger geworden. Mancher Bauer hat diese Gelegenheit für einen Kauf genutzt“, sagte Minger. Der Trend hält nach seiner Einschätzung dieses Jahr noch an: Vor der Einführung der schärferen Abgas-Vorschriften dürfte noch einmal rund 3000 Traktoren verkauft werden. Danach erwartet Minger eine Stabilisierung bei rund 2000 Neuzulassungen pro Jahr.