Die Krise der offenen Immobilienfonds in Deutschland fordert ein weiteres Opfer: Der milliardenschwere CS Euroreal wird abgewickelt, rund 200’000 Anleger kommen vorerst nicht mehr an ihr Geld, wie die Fondsgesellschaft Credit Suisse Asset Management am Montag mitteilte.
Genauso wie zuvor der SEB Immoinvest hatte auch der Fonds CS Euroreal seinen Anlegern nach zwei Jahren erstmals wieder angeboten, ihre Anteile zurückzugeben.
Die Rückgabewünsche überstiegen die frei verfügbare Liquidität von 27 Prozent „signifikant“, hiess es zur Begründung. „Im Sinne der Gleichbehandlung aller Anleger können die eingegangenen Rückgabewünsche daher nicht bedient werden.“
Der Fonds CS Euroreal hat aktuell ein Volumen von rund 6 Mrd. Euro. Das Management hat jetzt fünf Jahre Zeit, die 98 Liegenschaften zu verkaufen und die Anleger nach und nach auszuzahlen. Die Anleger werden, wie in solchen Fällen üblich, in halbjährlichen Tranchen ausgezahlt. Eine erste Ausschüttung soll es spätestens im Dezember geben.
Der CS Euroreal hatte die Anleger mit den Füssen abstimmen lassen und die Verkaufsorders bis Montag gesammelt. Hätten die liquiden Mittel für die Auszahlung und eine nachhaltige Wiederöffnung gereicht, wäre der Fonds mit einem neuen Regelwerk an den Start gegangen, das die Rückgabe von Anteilsscheinen nur noch einmal im Jahr erlaubt.
Doch wie zuvor schon das andere Flaggschiff der Branche, der SEB ImmoInvest, schaffte es der Fonds nicht, die Anleger mit dieser Blitzöffnung zu überzeugen. Beide Fonds waren seit rund zwei Jahren eingefroren und mussten nun entscheiden, wie es weitergehen soll.