In Basel-Stadt müssen die Läden auch in Zukunft am Samstag um 18 Uhr schliessen. Eine Verlängerung der Öffnungszeiten bis 20 Uhr lehnte das Stimmvolk mit 59,7 Prozent Nein ab. Damit ist der Basler Detailhandel erneut mit einer Forderung nach längeren Ladenöffnungszeiten unterlegen.
Bei einer Stimmbeteiligung von 50,76 Prozent sprachen sich 21’665 für und 32’094 gegen die Revision des Gesetzes über öffentliche Ruhetage und Ladenöffnung aus. Gewerkschaften und Linksparteien ergriffen das Referendum gegen diese Revision, die neue Ladenöffnungszeiten an Samstagen vorsah.
Unüblich heftig war der Abstimmungskampf. Gewerkschaften und Linksparteien versuchten die Emotionen der Bevölkerung zu wecken, in dem sie auf Plakaten „Vermisstanzeigen“ von Müttern zeigten. Die verlängerten Arbeitszeiten an Samstagen seien für das Verkaufspersonal und ihre Familien unzumutbar, befanden sie.
Der Detailhandel dagegen wies auf den Schrumpfungsprozess hin. Schuld für den Arbeitsplatzabbau der vergangenen Jahre sei nicht nur der starke Franken. Vielmehr litten die Geschäfte auch unter den Ladenöffnungszeiten. Im benachbarten In- und Ausland seien die Läden an Werk- und Samstagen länger offen.
Die Regierung hatte dem Parlament einen dritten Verkaufssonntag im Jahr beantragt. Die Wirtschafts- und Abgaben-Kommission des Grossen Rates hingegen setzte sich für längere Öffnungszeiten an Samstag und zwei verkaufsoffenen Sonntage ein. Schliesslich genehmigte der Grosse Rat knapp die Revision. Bereits 2002 hatte das Volk eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten abgelehnt.