Die Schwellen- und Entwicklungsländer holen auf. Laut einer Studie der UNO-Arbeitsorganisation profitieren immer breitere Bevölkerungskreise vom Aufschwung. Durch die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze wächst der Mittelstand.
Seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 habe sich die Annäherung der Schwellenländer an die Industriestaaten beschleunigt, sagte Guy Ryder, Generaldirektor der UNO-Arbeitsorganisation ILO, bei der Vorstellung der Studie in Genf.
Zwischen 1980 und 2011 erhöhte sich das Pro-Kopf-Einkommen in den Entwicklungsländern durchschnittlich um 3,3 Prozent. In den Industriestaaten betrug die Zunahme 1,8 Prozent.
«Der Mittelstand entwickelt sich und die Abnahme der armen Arbeitnehmenden ist beeindruckend», erklärte Ryder. Zwar verdienen in den Entwicklungsländern immer noch 839 Millionen Arbeitnehmende weniger als 2 Dollar pro Tag. Dies entspricht einem Drittel der Beschäftigten. Vor zwanzig Jahren waren es aber noch 64 Prozent gewesen.
Mittelstand wächst auf 44,5 Prozent
Der Anteil des Mittelstandes wuchs dagegen von 20 auf 44,5 Prozent. Die Tendenz werde in den nächsten Jahren anhalten, prognostiziert die ILO. Die Mehrheit der neuen Arbeitsplätze werde es den Familien erlauben, über der Armutsschwelle der USA zu leben, hiess es. Insgesamt werden 2018 aber immer noch 85 Prozent der Einkommen darunter liegen.
Zwischen 1980 und 2011 stieg das Pro-Kopf-Einkommen der ILO zufolge jährlich um durchschnittlich 3,3 Prozent. In den frühen 2000er Jahren habe zudem mehr als die Hälfte der Arbeiter in den Entwicklungsländern weniger als zwei Dollar verdient, mittlerweile sei es ein Drittel.
Gleichwohl mahnte die ILO eine Verbesserung der Arbeiterrechte in den Entwicklungsländern an. Für den Bericht untersuchte die Organisation die Lage in 140 Entwicklungs- und Schwellenländern.