Die Schweizer Bauwirtschaft blickt weiterhin rosigen Zeiten entgegen. Gemäss des quartalsweise berechneten Bauindex des Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) und der Credit Suisse (CS) boomt insbesondere der Wohnungsbau weiter.
Selbst bereinigt um die Baugesuche, deren Rechtskraft wegen der Zweitwohnungsinitiative fraglich ist, ist in den letzten zwölf Monaten der Bau von 54’000 Wohnungen bewilligt worden. Das sind 6 Prozent mehr als in der gleichen Periode ein Jahr davor, wie aus einer Medienmitteilung vom Freitag hervorgeht.
Alles in allem befinden sich demnach die doppelte Zahl der Wohnungen, welche die Bauwirtschaft innert eines Jahres bauen kann, in der Planungs- oder Bauphase. Beim Wohnungsbau können die Unternehmen daher mit steigenden Umsätzen rechnen. Begrenzt wird das Wachstum aber dadurch, dass die Unternehmen nicht ausreichend Kapazitäten haben dürften, um der Nachfrage überhaupt gerecht zu werden.
Der Indexanstieg um 1,6 Prozent im Wohnbausektor ist denn auch Hauptfaktor dafür, dass der Bauindex im laufenden dritten Quartal insgesamt im Vergleich zum Vorquartal um 1,1 Prozent auf 140 Punkte gestiegen ist. Seit August 2012 ist der Index um 2,2 Prozent gestiegen.
Wirtschaftsbau schwächelt
Der florierende Wohnungsbau überdeckt gleichzeitig den eher harzigen Geschäftsgang beim Bau von Büro-, Gewerbe- und Fabrikgebäuden. Der Teilindex für den Wirtschaftsbau ist im Vergleich zum zweiten Quartal um 2,6 Prozent zurückgegangen.
Im Tiefbau tätige Unternehmen können dagegen auch mit steigenden Umsätzen rechnen. Der entsprechende Teilindex legte in den vergangenen drei Monaten um 2,0 Prozent zu. Die Tiefbaubranche profitiert dabei von einer anhalten hohen Nachfrage nach Tiefbauarbeiten. Neben Investitionen in das Strassen- und Schienennetz stünden auch die verkehrs- und versorgungstechnische Erschliessung von Grossüberbauungen an, so die CS und der SBV.
Das Ausbaugewerbe, dessen Umsatzentwicklung jener des Bauhauptgewerbes immer um sechs bis zwölf Monate hinterherhinkt, kann von einer stabilen Auftragslage ausgehen.