Noch nie war der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Deutschland so gross wie im vergangenen Jahr. Vor allem die EU-Osterweiterung und die Euro-Krise sorgen für das stärkste Plus seit rund 20 Jahren.
Mehr als 7,6 Millionen Ausländer lebten im vergangenen Jahr in Deutschland. Mit rund 5,8 Prozent war das Plus 2013 zudem so stark wie zuletzt 1992.
Diese Zahlen aus dem Ausländerzentralregister hat das deutsche Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden veröffentlicht. Der vor allem durch Einbürgerung bedingte Rückgang der türkischen Bevölkerung setzte sich dagegen fort. Nach Abrechnung der wieder Weggezogenen kamen unter dem Strich rund 518’800 Menschen neu in Deutschland dazu.
Die Geburten überstiegen die Sterbefälle zudem um 14’200 Menschen. Das erklären die Statistiker vor allem damit, dass die meisten Ausländer in der Familiengründungsphase nach Deutschland zögen. 113’000 Menschen wurden eingebürgert und gelten daher nicht mehr als Ausländer.
Drei Viertel der neu zugewanderten oder in Deutschland geborenen Ausländer stammten aus den EU-Staaten. Die grösste Gruppe machten die zehn Beitrittsstaaten von 2004 aus und dabei vor allem Polen und Ungarn: Die Zahl der Staatsangehörigen dieser zehn Länder lag insgesamt um 127’100 oder 15,9 Prozent über dem Vorjahr.
Syrer und Russen
Bei den Menschen aus den jüngeren Neu-Mitgliedsstaaten Rumänien, Bulgarien und Kroatien betrug das Plus 106’000 oder 19,3 Prozent. «Etwas geringer ist die Bedeutung der Zuwanderung aus den von der Euro-Krise besonders betroffenen Mittelmeerstaaten», stellen die Statistiker fest. Bei Italienern, Griechen, Spaniern und Portugiesen betrug der Zuwachs insgesamt 63’700 Menschen oder 6,0 Prozent.
Bei Ausländern aus Ländern ausserhalb der EU lag der Zuwachs bei 103’900 (2,5 Prozent), vor allem Syrer und Russen kamen. Türkisch ist nach wie vor die häufigste ausländische Staatsangehörigkeit in Deutschland, geht aber weiter zurück, 2013 um 25’900 Menschen oder minus 1,6 Prozent. In den fünf Bundesländern auf ehemaligem DDR-Gebiet sind die häufigsten Staatsangehörigkeiten polnisch und russisch.
Die meisten Ausländer liessen sich wie im Vorjahr im Bundesland Bayern nieder (plus 105’400), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (85’300) und Baden-Württemberg (62’500).