Bei einem Familiendrama in Westnorwegen hat ein 13-Jähriger nach den Erkenntnissen der Ermittler ein dreijähriges Kind getötet. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, gestand der Teenager die Tat. Das Opfer war als Pflegekind in der Familie des Täters.
Das Verbrechen geschah während eines Routinebesuchs eines Mitarbeiters des Jugendamtes. Der Dreijährige soll seit Mai in der Obhut der Familie gewesen sein. Seine leiblichen Eltern hatten nach Informationen der Zeitung «Bergens Tidende» wegen Drogenmissbrauchs nicht selbst für ihr Kind sorgen können.
Warum der Teenager den Dreijährigen tötete, wollte die Polizei am der Medienkonferenz nicht sagen. Das Kleinkind wurde mit schweren Stichverletzungen vor dem Haus gefunden. Auch der Vater des 13-Jährigen wurde verletzt. Er lag am Freitag noch im Spital. Er habe leichte Verletzungen, teilte die Klinik mit.
Da der 13-Jährige wegen seines Alters noch nicht strafmündig ist, wird gegen ihn keine Anklage erhoben. Nach Angaben der Polizei befindet er sich nun in der Obhut des Jugendamtes.
Bevölkerung geschockt
Die Inselgemeinde Stord 60 Kilometer südlich von Bergen reagierte geschockt. «Es ist eine schreckliche Tragödie, die passiert ist», sagte die Gemeindepräsidentin Liv Kari Eskeland der Nachrichtenagentur NTB. «Die Menschen reagieren mit Unglauben und Schock darauf, dass ein so kleines Kind und ein Jugendlicher in solch einen Fall involviert sind. Es wird einige Zeit dauern, das zu verdauen.»
Psychologen, Krankenschwestern und Vertreter der Kirche trafen sich noch am Freitag zu einer Krisensitzung, um zu beraten, wie sie der Bevölkerung zur Seite stehen können. Lehrer wurden darauf vorbereitet, am Montag mit ihren Schülern über die Tat zu sprechen.