Bei der Aufarbeitung der Korruptionsaffäre im Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) werden erste Untersuchungsergebnisse publik. Das involvierte IT-Unternehmen räumt in einem Zwischenbericht Fehler ein. Das Management der Fritz&Macziol Schweiz (F&M) wurde ausgewechselt.
Der holländische Milliardenkonzern Imtech, zu dem die F&M gehört, veröffentlichte am Dienstag erste Ergebnisse der internen Untersuchung. Die Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» berichteten am Mittwoch über den Zwischenbericht, der auch der Nachrichtenagentur sda vorliegt.
Die Resultate bestätigen die enge Bande zwischen ehemaligen Kadermitgliedern und bestimmten SECO-Beamten. Zwischen den Geschäftspartnern sei es zu «übertriebenen Einladungen und informellen Kontakten sowie fragwürdigem geschäftlichen Verhalten» gekommen. Darüber hinaus hätten ehemalige F&M-Kaderleute «Interessenkonflikte» gehabt.
Die interne Untersuchung sei noch nicht beendet, schreibt Imtech. Trotzdem sei das F&M-Management bereits ausgetauscht worden. Zudem müsse die F&M mit ihren 45 Mitarbeitenden die internen Abläufe überprüfen. Imtech lehne jedes unethische Geschäftsverhalten ab und habe seine bereits strengen Richtlinien in Sachen Sponsoring, Geschenken, Gastfreundschaft weiter verschärft.
Kooperation mit Schweizer Behörden
Das Unternehmen bekräftigt im Zwischenbericht weiter, dass es voll mit den Schweizer Ermittlungsbehörden kooperiere. Ungeachtet der Verhaftung früherer Manager stehe F&M nicht im Fokus der Ermittlungen. Die finanziellen Auswirkungen der Affäre seien eher gering.
Bei der von Imtech eingeleiteten Untersuchung durchforsteten externe Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und Forensikexperten in den vergangenen Wochen E-Mails und überprüften Transaktionen.
Die Korruptionsaffäre war Ende Januar aufgedeckt worden. Demnach soll ein Ressortleiter im SECO zusammen mit Komplizen beim IT-Unternehmen Fritz&Macziol korrupte Geschäfte getätigt haben.