Im Tötungsdelikt an einem 39-jährigen Schweizer Saunabesitzer von 2007 im aargauischen Neuenhof befindet sich ein tatverdächtiger Franzose wieder auf freiem Fuss. Die französischen Justizbehörden entliessen den heute 49-Jährigen bereits im März 2010 aus der Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft Aargau bestätigte am Montag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Zeitung „Blick“. Sprecherin Elisabeth Strebel wies darauf hin, dass der Fall 2009 an die Franzosen abgetreten worden sei.
Der dringend tatverdächtige Franzose war am 29. Juni 2007 nach einem internationalen Haftbefehl in seinem Heimatland verhaftet worden. Die Aargauer Kantonspolizei und der zuständige Untersuchungsrichter befragten den Mann mehrmals vor Ort. Der Franzose legte kein Geständnis ab.
Frankreich liefert keine Staatsbürger aus. Die französischen Untersuchungsbehörden erklärten sich 2009 jedoch bereit, das durch das Bezirksamt Baden eröffnete Untersuchungsverfahren zu übernehmen, wie die Aargauer Kantonspolizei damals mitteilte.
In einem Wald bei Neuenhof hatten Gemeindearbeiter am 21. Februar 2007 die Leiche des Saunaclub-Besitzers aus Leibstadt AG gefunden. Der Schweizer, der als Monteur arbeitete und nebenbei den Saunaclub „Saturn“ in Neuenhof führte, war erschossen und danach neben einem Grillplatz im Waldboden verscharrt worden.
Die Ehefrau hatte den Mann als vermisst gemeldet. Passanten hatten am Limmatufer in Neuenhof einen mit Blut beschmierten Bademantel und persönliche Gegenstände gefunden, die dem Vermissten zugeordnet werden konnten.