Der unabhängige Film war seine Leidenschaft: Der US-Filmemacher Bingham Ray ist am Montag im Alter von 57 Jahren in einem Spital in Provo, im US-Bundesstaat Utah, gestorben.
Ray war zur Teilnahme am Sundance Film Festival nach Utah gereist, erklärte eine Sprecherin der Familie der „Los Angeles Times“ am Dienstag (Ortszeit). Er sei an den Folgen eines Schlaganfalles gestorben, hiess es.
Ray galt laut „LA Times“ seit zwei Jahrzehnten als treibende Kraft des unabhängigen amerikanischen Films und habe 1991 mit October Film einen der ersten grossen Indie-Filmverleiher der USA geschaffen.
Bekannte Filme
October Films brachte unter anderem Lars von Triers „Breaking the Waves“, David Lynchs „Lost Highway“ und Jim Jarmuschs „Year of the Horse“ heraus. Als Präsident von United Artists veröffentlichte Ray nach 2001 Filme wie Michael Moores „Bowling for Columbine“ und Terry Georges „Hotel Rwanda“.
„Wir haben einen echten Kämpfer für die unabhängige Stimme verloren“, schrieb Sundance-Gründer und Schauspieler Robert Redford in einer Mitteilung. Im November war Ray zum Geschäftsführer der San Francisco Film Society ernannt worden.
Sundance ist das grösste Festival für unabhängige, ausserhalb von Hollywood produzierte Filme. Es wurde vor 28 Jahren von Redford ins Leben gerufen. Bis zum 29. Januar sind dort 117 Spielfilme aus 30 Ländern zu sehen, darunter die Werke von 45 Erstlingsregisseuren.