Indien erhöht seine Militärausgaben um 17 Prozent

Indien erhöht seine Militärausgaben im kommenden Jahr um 17 Prozent. Dies kündigte Finanzminister Pranab Mukherjee am Freitag im Parlament in Neu Delhi bei der Vorstellung des neuen Haushalts an.

Indien erhöht erneut die Militärausgaben (Symbolbild) (Bild: sda)

Indien erhöht seine Militärausgaben im kommenden Jahr um 17 Prozent. Dies kündigte Finanzminister Pranab Mukherjee am Freitag im Parlament in Neu Delhi bei der Vorstellung des neuen Haushalts an.

Der Verteidigungshaushalt beträgt demnach im Finanzjahr bis zum 31. März 2013 1,93 Billionen Rupien (34,8 Milliarden Franken). Bereits im vergangenen Haushaltsjahr hatte sich das Verteidigungsbudget um 12 Prozent erhöht.

Der grösste Posten im Rüstungsetat ist die geplante Neuanschaffung von 126 Kampfflugzeugen für rund 20 Milliarden Dollar (18,4 Milliarden Franken).

Weniger Wachstum

Die Rüstungsausgaben Indiens steigen, obwohl die Wirtschaft des Landes im vergangenen Haushaltsjahr 2011/2012 mit einem Plus von 6,9 Prozent weniger stark gewachsen ist als in den beiden Vorjahren mit einem Wirtschaftswachstum von jeweils 8,4 Prozent.

Die von der Kongresspartei geführte Regierung machte dafür unter anderem die Krise in der Eurozone und steigende Ölpreise verantwortlich. Der Finanzminister kündigte deshalb Einschnitte etwa bei Subventionen an. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass das indische Wachstum wieder anziehe.

Rüstungswettlauf mit den Nachbarn

Indien befindet sich seit Jahrzehnten in einem Rüstungswettlauf mit seinem Nachbarn und Erzrivalen Pakistan, doch wird nun zunehmend China als Herausforderung gesehen. Die Regierung in Peking erhöhte ihre Militärausgaben für das Jahr 2012 um 11,2 Prozent auf umgerechnet 97,5 Milliarden Franken.

Indien ist eine der grössten Importeure von Rüstungsgütern in der Welt und bemüht sich derzeit um eine Modernisierung seines Arsenals.

Mehrere Konfliktherde

Neben dem weiter ungelösten Konflikt mit Pakistan um die Kaschmir-Region kämpft die Regierung in Neu Delhi auch mit zahlreichen internen Konflikten.

Neben maoistischen Aufständen in mehreren Bundesstaaten ist die Armee im Nordosten des Landes teilweise seit Jahrzehnten mit ethnischen Rebellengruppen konfrontiert, die für mehr Autonomie kämpfen.

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