Im jahrzehntelangen Grenzstreit zwischen China und Indien deutet sich eine friedliche Lösung an. Wie indische Offizielle übereinstimmend erklärten, vereinbarten die beiden Nuklearmächte in der Nacht zum Montag den Abzug ihrer Truppen aus der umstrittenen Grenzregion im Himalaya.
«Der Prozess des Truppenabzugs hat begonnen», sagte ein ranghoher Militär der Nachrichtenagentur AFP nach einem Treffen der Grenzkommandanten. Zuvor hatte der indische Aussenminister Salman Khurshid angedeutet, dass er seine Reise nach Peking am Mittwoch absagen könnte, falls es zu keiner Lösung des Grenzkonflikts kommen sollte.
Der Streit hatte auch die Vorbereitungen für die Ende dieses Monats geplante Visite des neuen chinesischen Regierungschefs Li Keqiang in Neu-Delhi überschattet.
Indien und China hatten 1962 um die gemeinsame Grenze in der Himalaya-Region Kaschmir einen kurzen Krieg geführt. Der genaue Grenzverlauf wurde danach nie festgelegt. Es wurden lediglich zwei Verträge zur Erhaltung des Friedens in den beidseits beanspruchten Gebieten unterzeichnet.