Zwei in Indonesien zum Tode verurteilte Australier sind mit einem letzten Versuch gescheitert, ihre bevorstehende Hinrichtung zu verhindern. Ein Gericht in Jakarta wies am Montag einen erneuten Berufungsantrag von Andrew Chan und Myuran Sukumaran zurück.
Präsident Joko Widodo hatte das Gnadengesuch der beiden zum Tode verurteilten Drogenhändler ohne Begründung abgelehnt. Die Anwälte der beiden Männer legten daraufhin Beschwerde ein und forderten eine Begründung der Entscheidung. Die Justiz wies die Beschwerde im Februar aber ab.
Gegen diese Entscheidung legten die Anwälte Berufung ein, die nun jedoch ebenfalls vom Richter Ujang Abdullah zurückgewiesen wurde. Es falle nicht in ihre Kompetenz, über die Entscheidung des Präsidenten zu urteilen, hiess es. Über Begnadigungen entscheide allein der Präsident.
Die beiden Australier waren die Anführer der Drogenbande «Bali Neun», die wegen des Versuchs, Heroin aus Indonesien zu schmuggeln, 2006 zum Tode verurteilt wurden. Es wird erwartet, dass die Australier gemeinsam mit weiteren Drogenhändlern, darunter Bürger Frankreichs, Brasiliens, Nigerias, Ghanas und der Philippinen, hingerichtet werden.
Der Fall hat zu einem heftigen diplomatischen Streit zwischen Jakarta und Canberra geführt. Auch Frankreich und Brasilien bemühen sich darum, ihre Bürger vor der Hinrichtung zu retten. Mehrere Berufungsanträge von Mitgliedern der Gruppe laufen noch.