Indonesien hat erneut ein mutmassliches Flüchtlingsboot abgewiesen. Die indonesische Marine habe am Sonntag ein Boot abgefangen, das in der Strasse von Malakka zwischen Malaysia und Indonesien unterwegs war, teilte der Armeesprecher Fuad Basya am Montag mit.
Das Boot sei per Funk darüber informiert worden, dass es nicht in indonesische Gewässer fahren dürfe, und sei dann umgedreht. Um Flüchtlingsboote abzufangen, wird die Küste der indonesischen Provinz Aceh demnach mittlerweile von vier Kriegsschiffen und einem Flugzeug überwacht.
Seit Wochen versuchen Tausende Menschen, über das Meer nach Indonesien, Thailand und Malaysia zu gelangen. Viele von ihnen sind Angehörige der ethnischen Minderheit der Rohingya.
Die staatenlose Volksgruppe leidet in Myanmar unter Diskriminierung und Gewalt. Auch viele Bangladescher treten auf der Suche nach einem besseren Leben die gefährliche Reise über das Meer an.
Boot seit Samstag vermisst
Allein in der vergangenen Woche waren fast 3000 Flüchtlinge an den Küsten Indonesiens, Malaysias und Thailands angekommen. Die meisten wurden von Fischern gerettet oder schwammen selbst an Land. Die malaysischen, indonesischen und thailändischen Behörden schickten aber mehrfach Flüchtlingsboote zurück aufs Meer.
Auf den oft völlig überladenen Booten herrschen oft fürchterliche Zustände. Überlebende eines Bootes, das vor der Küste Indonesiens gesunken war, berichteten am Wochenende von tödlichen Kämpfen um die knappen Vorräte an Bord.
Grosse Sorgen gibt es zudem um ein anderes Boot mit rund 350 Rohingya an Bord, das offenbar seit Tagen manövrierunfähig auf dem Meer treibt. Wie die Flüchtlingsorganisation The Arakan Project mitteilte, können Angehörige die Flüchtlinge seit Samstag nicht mehr erreichen.