Nach dem alarmierenden Schwund der letzten noch wilden Nashörner in Indonesien hat das Land am Mittwoch ein Jahr des Nashorns ausgerufen. Die Regierung will sich besonders für den Schutz der noch verbliebenen Exemplare auf den Inseln Java und Sumatra einsetzen, teilte der Präsidentenpalast mit.
Den Anstoss dazu gaben die Weltnaturschutzunion ICUN und andere Tierschutzorganisationen. In den vergangenen zehn Jahren seien bereits zwei Nashornarten ausgestorben, teilte die ICUN mit. Nach Angaben der Umweltstiftung WWF gibt es im Nationalpark Ujung Kulon auf Java womöglich nur noch 40 wilde Nashörner. Auf Sumatra wird die Zahl auf weniger als 200 geschätzt.
Es sei dringend nötig, die Lebensräume der Tiere besser zu schützen und eine Gruppe Nashörner an einem anderem, sicheren Ort anzusiedeln, sagte der Vorsitzende des WWF Indonesien.
Wilderer jagen die Nashörner, weil die Nachfrage nach dem Horn in Asien rasant steigt. Es wird unter anderem in traditioneller Medizin verwendet, obwohl kein medizinischer Nutzen nachgewiesen ist. Geriebenes Nashorn ist teuer, aber eine wachsende Mittelschicht in Ländern wie China und Vietnam heizt das Geschäft an.