In der Schweizer Industrie hat sich der Abwärtstrend drei Monate nach der schockartigen Frankenaufwertung stabilisiert. Der Einkaufsmanagerindex PMI verharrte im April auf dem Vormonatsniveau von 47,9 Punkten.
Der auf einer Umfrage basierende Indikator des Einkäuferverbands procure.ch und der Grossbank Credit Suisse blieb damit den vierten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Fr. durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) bewegt er sich im Bereich von 48 Punkten.
«Ein solcher PMI-Wert deutet zwar auf eine abnehmende Aktivität der Industrie hin, eine gesamtwirtschaftliche Rezession ist aber eher unwahrscheinlich», heisst es in der Mitteilung vom Montag. Wermutstropfen seien aber die erneut schwächere Auftragslage und der beschleunigte Personalabbau.
Mehr Kurzarbeit
Mit einem Wert von 42,1 Punkten notiere die Subkomponente «Beschäftigung» auf dem tiefsten Stand seit der Finanzkrise 2009. Ein solcher Wert lasse eine Zunahme der Anzahl der von Kurzarbeit betroffenen Angestellten um 20’000 bis 30’000 Personen in den kommenden Monaten erwarten.
Der PMI des Dienstleistungssektors sank im April ebenfalls wieder unter die Wachstumszone, nachdem er im März leicht darüber gestiegen war. Offenbar spürten die Dienstleistungsunternehmen Wechselkursschwankungen ebenfalls, wenn auch mit deutlich geringerer Wucht als die Industrie, hiess es. Die Beschäftigungsaussichten seien aber ebenfalls trübe.