Der Industriekonzern OC Oerlikon verkauft die kleinste Geschäftseinheit seiner Textilmaschinensparte. Für einen nicht genannten Preis geht die auf computerisierte Sticksysteme spezialisierte Tochter Melco an das US-amerikanische Unternehmen Mizar.
Die Stickmaschinen von Melco, die auf der Einkopfstichtechnolgie basieren, sind gemäss Angaben von OC Oerlikon primär von nicht-industriellen Kunden nachgefragt werden. Für Melco, die kleinste Geschäftseinheit der Textilmaschinensparte, arbeiten rund 50 Mitarbeitende. Sie werden alle von der neuen Besitzerin weiter beschäftigt.
2011 erzielte Melco mit Sitz im thurgauischen Arbon einen Umsatz von rund 15 Mio. Franken und arbeitete profitabel, wie es im Communiqué vom Montag hiess. Mizar, die neue Besitzerin von Melco, besteht aus diversen spezialisierten Unternehmen im Textilsektor.
Digitale Stickereien
Das Unternehmen wurde Anfang der 70er-Jahre in Denver im US-Bundesstaat Colorado als Softwareunternehmen gegründet. Einige Jahre später stellte Melco ein damals revolutionäres System her, mit welchem Stickereien erstmals digital hergestellt werden konnten. 1990 wurde das Unternehmen dann vom Textilmaschinenhersteller Saurer gekauft. Saurer wiederum landete vor knapp sechs Jahren im Oerlikon-Konzern.
Der Verkauf von Melco geht einher mit der Strategie von OC Oerlikon, sich auf volumenstarke und wachstumsträchtige Geschäftsfelder zu konzentrieren. Bereits einen Käufer gefunden hat der Konzern, der vom russischen Industriellen Viktor Vekselberg kontrolliert wird, beispielsweise für die lange als Hoffnungssparte gepriesene Abteilung Solar.