Fribourg-Gottéron sackt weiter ab. In Biel unterliegt das frühere Westschweizer Spitzenteam trotz einem temporären 2:1-Vorteil nach vier Gegentoren im letzten Drittel 2:5.
In den 34 Partien unter Nothelfer Larry Huras haben die Freiburger definitiv keine Trendwende erzwingen können. Sie finden im Gegenteil immer wieder einen Weg, eine Partie zu verlieren. Im lange gehaltlosen Duell mit Biel entglitt dem nervösen Playout-Kandidaten eine 2:1-Führung im letzten Abschnitt innerhalb von sechs Minuten. Jacob Micflikier erzwang den Ausgleich, Marco Pedretti sorgte in der 55. mit seinem zehnten Saisontreffer für die Zäsur zu Gunsten der Einheimischen.
Derweil Fribourg ungemütlichen Zeiten entgegen taumelt, reiht sich der EHCB in der vorderen Tabellenhälfte ein. Die Qualifikation fürs Playoff ist nur noch eine Frage der Zeit, das beste Ergebnis seit dem Aufstieg 2008 zeichnet sich ab.
Die Probleme der Freiburger akzentuieren sich seit Monaten im defensiven Sektor. Nach einer veritablen Flut von Gegentoren (146 in 42 Runden) ist die Nervosität beim Playoff-Finalisten von 2013 inzwischen gross. Sportchef Christian Dubé liess sich von der NZZ im Zusammenhang mit dem zuletzt vor allem unsicheren Keeper Benjamin Conz wie folgt zitieren: «Wir haben mit David Aebischer einen Torhütertrainer, auf den ich mich verlasse. Er war überzeugt, dass Conz sein bestes Niveau wiederfindet. Leider ist das nicht passiert.»
Das unverblümte Misstrauensvotum aus der sportlichen Leitung kommt für den ehemals besten U20-WM-Keeper einem nächsten Tiefschlag gleich. Dubés Klartext dürfte die Destabilisierung innerhalb der eigenen Reihen an einer besonders sensiblen Stelle weiter beschleunigen. Freiburger Knatsch ist angesichts allseits nicht erfüllter Vorgaben programmiert.
Biel – Fribourg-Gottéron 5:2 (0:0, 1:1, 4:1)
5634 Zuschauer. – SR Kurmann/Mandioni, Altmann/Küng. – Tore: 22. Wetzel (Maurer, Nicholas Steiner) 1:0. 33. Sprunger (Schilt, Cervenka) 1:1. 43. Cervenka (Sprunger, Birner) 1:2. 49. Micflikier 2:2. 55. Pedretti 3:2 (Haas, Pouliot) 3:2. 58. Schmutz (Micflikier) 4:2. 60. (59:15) Pedretti (Pouliot) 5:2 (ins leere Tor). – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Biel, 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. – PostFinance-Topskorer: Earl; Sprunger.
Biel: Hiller; Lundin, Jecker; Dave Sutter, Fey; Maurer, Nicholas Steiner; Dufner; Julian Schmutz, Earl, Micflikier; Pedretti, Haas, Pouliot; Rossi, Jan Neuenschwander, Fabian Lüthi; Tschantré, Fabian Sutter, Wetzel; Horansky.
Fribourg-Gottéron: Conz; Schilt, Leeger; Glauser, Picard; Abplanalp, Chavaillaz; Maret; Mauldin, Schmutz, Mottet; Sprunger, Cervenka, Birner; Fritsche, Rivera, Caryl Neuenschwander; Neukom, Chiquet, Daniel Steiner.
Bemerkungen: Biel ohne Valentin Lüthi, Wellinger (beide verletzt), Rajala, Hächler (beide überzählig), Fribourg-Gottéron ohne Rathgeb (gesperrt), Kienzle (krank), Stalder, Bykow, Loichat (alle verletzt). Picard im zweiten Drittel verletzt ausgeschieden. 58. (57:47) Timeout von Fribourg-Gottéron, danach bis 59:15 ohne Goalie.