Die US-Standesbeamtin Kim Davis, die wegen der Verweigerung von Trauscheinen für Homosexuelle im Gefängnis sitzt, wehrt sich juristisch gegen ihre Inhaftierung. Ihr Anwalt Mat Staver teilte am Sonntag (Ortszeit) mit, er habe für seine Mandantin Berufung eingelegt.
«Wir arbeiten daran, sie frei zu bekommen.» Er beklagte, dass seine Mandantin «schon seit vier Tagen in Isolation im Gefängnis sitzt». Davis hatte gleichgeschlechtlichen Paaren den Trauschein verweigert und sich damit einer Entscheidung des Supreme Court widersetzt, der die Homoehe überall in den USA erlaubt hatte.
Am Donnerstag wurde die evangelikale Christin aus dem Gerichtssaal abgeführt, nachdem sie dem Richter gegenüber angegeben hatte, eine Trauung gleichgeschlechtlicher Paare verstosse gegen ihren Glauben. Bundesrichter David Bunning schickte sie deshalb in Beugehaft. Die 49-Jährige soll erst freikommen, wenn sie sich an die Anordnung hält, auch Trauscheine für schwule und lesbische Paare auszustellen.
Viel Zuspruch
Für ihre Haltung bekommt die Standesbeamtin auch viel Zuspruch. Hunderte Unterstützer waren am Samstag im Bundesstaat Kentucky vor dem Gefängnis in Grayson auf die Strasse gegangen.
Für Dienstag hat der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Mike Huckabee eine grössere Kundgebung in Grayson angekündigt. Der einstige Baptistenprediger will Davis im Gefängnis besuchen und danach nach eigenen Worten gegen die «Kriminalisierung des Christentums in diesem Land» protestieren.