Die Wiedervereinigung der beiden Basel ist Ziel von zwei analog formulierten Initiativen, die am Freitag vorgestellt worden sind. Das prominent besetzte Initiativkomitee fordert die Bildung eines gemeinsamen 120-köpfigen Verfassungsrats der beiden Basel.
Seit 1833 gehen Basel-Stadt und Basel-Landschaft getrennte Wege, doch mit zunehmender Mobilität und wirtschaftlicher Verflechtung arbeiten sie heute immer wieder punktuell zusammen. Die Initianten halten diesen bilateralen Weg für unnötig aufwändig; viele Pläne liessen sich als ein einziger Kanton besser schmieden und umsetzen.
Werden die Fusionsinitiativen mit dem Titel „ein Basel“ in beiden Basel angenommen, sind je 60 Verfassungsratsmitglieder zu wählen. Die von diesen erarbeite Verfassung des Kantons Basel würde dann den Stimmberechtigten vorgelegt. Bei einem Doppel-Ja braucht es noch den Segen von Bund, Volk und Ständen, da die Bundesverfassung anzupassen wäre.
Der Verfassungsrat hätte zudem als indirekte Legislative vorab strukturelle Gesetze auszuarbeiten zur Geschäftsordnung des fusionierten Kantons, zur Organisation von Regierung und Verwaltung sowie der Justiz, ebenso zu Staatspersonal, Steuern und Finanzhaushalt.
Überparteilich abgestützt
Diesen jüngsten Anlauf für eine Wiedervereinigung der beiden Basel haben anfangs die Grünen Parteien der beiden Kantone initiiert. Die Initianten suchten aber eine breite Abstützung und haben nun prominente Unterstützung von Linken wie auch auch aus bürgerlichen Kreisen sowie seitens der Wirtschaft gefunden. Initiativ-Träger ist ein überparteilicher Verein.
Heute zählt der Kanton Basel-Landschaft 277’000 Einwohner in 86 Gemeinden auf 518 Quadratkilometer. Basel-Stadt zählt derweil 191’000 Einwohner in drei Gemeinden auf bloss 37 Quadratkilometer. Der Stadtkanton hat als Schweizer Unikum keine Gemeindeebene für die Stadt Basel; die Kantonsverwaltung ist gleichzeitig Basler Stadtverwaltung.